Erste Mannschaft schlägt Bendorf mit 5:1 – Dritte Mannschaft erkämpft sich 1:0 gegen Augst II
Es läuft derzeit rund bei den Jungs des SVN! Am vergangenen Wochenende durften sich die drei blau-weißen Herrenteams wieder über die Maximalausbeute von neun Punkten freuen. Dabei gewann die Dritte Mannschaft mit 1:0 (0:0) gegen die SG Augst II. Die „Zwote“ wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und schlug Bendorf II mit 2:0 (0:0), während die Erste Mannschaft Bendorf I überraschend hoch mit 5:1 (2:0) auf der Südspitze abfertigte.
Wenn samstagabends auf der Südspitze das Flutlicht brennt, kann das nur eins bedeuten: Die Dritte Mannschaft läutet mit einem Match in der Kreisliga D Koblenz das Heimspielwochenende der SVN-Senioren ein. Nach zwei Siegen in Serie gegen Arzheim II und Pfaffendorf II erwartete die Jungs von Headcoach Michael Knust nun die starke Reserve der SG Augst als nächste Aufgabe. Ohne Capitano Felix „Baresi“ Hause, aber dafür mit Edeljoker Marco Groß auf der Bank gingen die Sechsunddreißiger in die Begegnung. Hause wurde auf der Libero-Position von Routinier Stephan Brinckmann vertreten. Die Werther Hausherren hatten zu Beginn kleinere Probleme in der Zuordnung, fanden dann aber schnell zu ihrem gewohnten Spiel und tasteten sich vorsichtig an den Strafraum der Gäste heran. Der viel arbeitende Yannick Sterle war es, der immer wieder Bälle im vorderen Drittel des Platzes festmachte und versuchte, seine Mitspieler mit Hereingaben von der rechten Seite in Szene zu setzen. Dies gelang ihm sodann auch hervorragend: Gotthard verarbeitete einen Sterle-Pass im Sechzehner und zimmerte das Leder in die gegnerischen Maschen – doch zu früh gefreut! Der Unparteiische hatte Gotthards unfreiwillige aber dennoch regelwidrige Zuhilfenahme der Hand gesehen und erkannte den Treffer folglich zu Recht nicht an. Auf der Gegenseite kam die SG dann ebenfalls zu ihrer besten Chance im ersten Durchgang, zur Erleichterung der Werther fand der Ball jedoch nicht den Weg ins Tor, sondern prallte vom Pfosten ins Aus. Durchatmen. Ansonsten hatte die Augst nicht viel zu melden auf dem altehrwürdigen Hartplatz, der SVN stand kompakt und hatte das Geschehen aufgrund einer guten Zweikampfführung stets im Griff, ohne dabei groß zu glänzen. Es blieb nach 45 Minuten beim torlosen Remis. Trainer Knust forderte in den Katakomben von seinen Männern weiterhin Kampf und Leidenschaft, wollte so gegen den Tabellenvierten aus dem Westerwald einen dreckigen Sieg erzwingen. Nachdem die erste Halbzeit ruhig verlaufen war, begann der zweite Durchgang direkt hitzig. Die Gäste versuchten einen Elfmeter zu schinden, gingen SVN-Schlussmann Wiemer gleich zwei Mal unfair an, nachdem dieser den Ball schon gesichert hatte. Der umsichtig leitende Referee musste mehrfach die gelbe Karte zeigen, um die Begegnung wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Die Luft blieb dennoch bleihaltig auf der Südspitze, viele kleine Fouls und verbale Attacken bestimmten das Bild. Fußball gespielt wurde trotzdem auch noch: Das Offensiv-Trio um Gotthard, Sterle und den eingewechselten Groß sowie Flügelflitzer Dennis Müller drängten jetzt immer wieder in Richtung des SG-Gehäuses. Viele Standardsituationen waren die Folge. Eben eine solche brachte dann in der 75. Minute endlich Erfolg ein. Libero Brinckmann hatte sich bei einem Eckball in den Strafraum geschlichen, spekulierte am langen Pfosten schlitzohrig auf einen Verschätzer des Keepers und nutzte diesen sodann eiskalt aus, indem er sich in die kalte Werther Nachtluft hochschraubte und zum 1:0 einnickte. Die Südspitze mit ihren vielen Zuschauern lag im kollektiven Freudentaumel. Doch noch war eine Viertelstunde zu absolvieren und die Gäste aus dem Westerwald zeigten sich keinesfalls gewillt, die Punkte kampflos ab zu schenken. Die junge Truppe erhöhte zu später Stunde nochmals das Tempo und brachte die Werther Routiniers läuferisch an ihre Grenzen. Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein warfen die Blues jedoch ebenfalls an Kampf alles in die Waagschale, vor Allem einer: Thomas Schwarz machte auf der rechten Seite defensiv einen herausragenden Job und wies eine sensationelle Zweikampfquote auf. Trotz des SVN-Bollwerks hatte Augst in der Schlussphase mehrfach gute Gelegenheiten zum Ausgleich, scheiterte aber entweder am eigenen Unvermögen oder an Schlussmann Benny Wiemer, sodass der SVN am Ende das Glück des Tüchtigen hatte und den Platz nach einem nervenaufreibendem Fight als Sieger verlassen durfte. Good work!
Der Anfang für ein erfolgreiches Wochenende der Sechsunddreißiger war also gemacht. Am Sonntagmorgen war es an der „Zwoten“, mit einem Sieg über die Spvgg Bendorf II nachzuziehen. Unter der Woche hatte die Personalsituation Trainer Luckei die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben, unter Anderem fehlten immer noch die verletzten Leistungsträger Manuel Stein und Clemens Caspers. Zudem war Sturmtank Tim Gotthard nicht mit von der Partie. Auch der Einsatz von Verteidiger Michael Herzig stand aufgrund einer Blessur bis kurz vor dem Anpfiff auf der Kippe, er konnte dann aber glücklicherweise grünes Licht geben: „N‘jioah, et gieht!“ Trotz der personellen Widrigkeiten hatte Luckei nichts anderes als einen Heimsieg gegen das Kellerkind aus der Hafenstadt eingefordert. Doch das Gelingen dieses Vorhabens musste im Verlauf der ersten Halbzeit mehr als nur in Frage gestellt werden, denn die Sechsunddreißiger schafften nur wenig von dem, was sie sich vorgenommen hatten. Schlechte Zweikampfführung, schlampiger Spielaufbau und ein löchriges Defensivverhalten waren nicht gerade Argumente für einen Heimsieg des SVN. Die Blues hatten Glück, dass Bendorfs flinker Angreifer Özüpek zwei Mal freistehend vor dem Gehäuse nur denkbar knapp verzog und somit die Führung für die Bendorfer vergab. Nach einer ersten Halbzeit zum Vergessen stand es 0:0 im Stadion auf’m Kopp. Luckei hatte in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden, denn zu Beginn der zweiten 45 Minuten machte der SVN einen wesentlich wacheren Eindruck. Das Tempo wurde gesteigert, Bendorf in der eigenen Hälfte eingeschnürt und der Zug zum Tor forciert. Das Resultat waren endlich gute Gelegenheiten für die Blau-Weißen. Calamusa machte seinen Job im Sturm der Insulaner gut, behauptete gekonnt die Bälle und provozierte immer wieder Fouls. Wie auch am Vorabend bei der Dritten Mannschaft war es eine Standardsituation, die als Büchsenöffner diente: Neuzugang Jan Weeser hatte das Leder aus halblinker Position sanft in den Strafraum gestreichelt, wo Andy Ohlef am langen Pfosten gelauert und die Kugel letztendlich per Kopf über die Linie bugsierte hatte (52.). Erleichterung. Und der SVN ließ nicht nach, kam auch in der Folge zu vielversprechenden Gelegenheiten, während Bendorf es nur noch selten schaffte, sich aus dem Werther Pressing zu befreien. Calamusa wurde auf der Gegenseite von Gerstenberg mit einem tollen Pass auf die Reise geschickt, war abermals nur durch ein Foul zu stoppen – Freistoß aus zentraler Position! Der Oldie in den Reihen der Blau-Weißen schnappte sich selbst das Leder und verpasste die Vorentscheidung nur um Haaresbreite, als sein Schuss an den linken Pfosten klatschte. Luckei wechselte jetzt durch, brachte die konterstarken Sterle und Schmengler für Jan Weeser und Christopher Stein in die Begegnung. Und diese personellen Veränderungen sollten gleich so richtig fruchten: Sterle erlief sich in unnachahmlicher Manier den Ball und hatte trotz freier Schussbahn das hervorragende Auge für den mitgelaufenen Steven Gerstenberg, der in der Zwischenzeit von der Sechs auf die Spielmacherposition vorgerückt war und keine Probleme hatte, den Querpass ins leere Tor einzuschieben (83.). Damit war die Wiese gemäht und der SVN durfte sich aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdientermaßen über drei weitere Punkte freuen. Glückwunsch, Männer!
Der Sonntagnachmittag hielt sodann das Top-Spiel der Kreisliga A Koblenz für die zahlreichen Zuschauer auf der Südspitze bereit. Die Erste Mannschaft des SVN empfing als Tabellenführer den Verfolger aus Bendorf im „kleinen“ Derby. Dabei gab es ein Wiedersehen mit einem verdienten ehemaligen Kicker der Blau-Weißen, der mittlerweile als Spielertrainer die Geschicke bei der Spielvereinigung leitet: Lars Johannsen. Die ausgetauschten Nettigkeiten im Vorfeld der Begegnung waren schnell abgehakt, als Referee Fuat Yalcinkaya die Partie anpfiff. Der SVN erwischte den besseren Start, ging nach zuletzt etlichen torreichen Siegen mit breiter Brust zu Werke. Kreativposten Christoph Lau suchte mit einem langen Ball den schnellen und einfachen Weg Richtung Tor, Fröhlich verlängerte per Kopf auf den herangerauschten Andre Friedrich, der aus vollem Lauf per Dropkick zum frühen 1:0 der Werther abschloss (5.) und für einen SVN-Auftakt nach Maß sorgte. Die Stimmung auf der Südspitze war bei bestem Fußball- und Bierwetter einmal mehr ausgelassen, doch die darauffolgenden Spielminuten sollten den Gästen gehören. Der sehr offensiven Ausrichtung der Insulaner war es geschuldet, dass sich die Hintermannschaft der Sechsunddreißiger oftmals in 1-gegen-1-Situationen wiederfand und in den Zweikämpfen nicht immer die Oberhand behalten konnte. Doch Keeper Linde war ein gewohnt sicherer Rückhalt für seine Farben und vereitelte den Bendorfer Ausgleich, der Mitte der ersten Hälfte nicht ganz unverdient gewesen wäre. Noch vor dem Pausenpfiff schaffte es der SVN, wieder mehr Stabilität in seine Formation zu bringen, ohne dabei an Offensivdrang zu verlieren. Ein eigentlich schon geklärter Ball blieb durch ein von Florian Ebert gewonnenes Kopfballduell gefährlich, „Ossi“ Lau versuchte die Direktabnahme und wurde dabei innerhalb des Sechzehners rüde von den Beinen geholt – klare Sache, Elfmeter! In dieser Saison hat der SVN mit Jannis Fröhlich einen absoluten Strafstoß-Spezialisten in seinen Reihen, der auch dieses Mal die Verantwortung übernahm und dem Bendorfer Torhüter mit seinem platzierten Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit ließ (32.). Die Weichen für den dritten Sieg an diesem Wochenende waren also frühzeitig gestellt, nun galt es, in der zweiten Halbzeit nichts mehr anbrennen zu lassen. Darüber musste sich die blau-weiße Anhängerschaft jedoch keine Gedanken machen, denn sofort nach Wiederanpfiff legten die Blues los wie die Feuerwehr. Youngster Nicolai Rau, der auf der rechten Außenbahn eine gute Vorstellung ablieferte, staubte im Anschluss an eine flache Hereingabe eiskalt zum 3:0 ab (54.). Der Sack war nun zu einem frühen Zeitpunkt bereits endgültig zu. Und wie der große Philosoph Stefan Kaul immer wieder betont: „Wenn et läuft, dann läuft et.“ Dass in diesem Ausdruck eine gehörige Portion Wahrheit steckt, zeigte Jannis Fröhlich in der nächsten Szene. Einen Freistoß hämmerte er aus gut 20 Metern direkt in die Maschen und erhöhte so auf 4:0 für den SVN (59.). Bendorf versuchte trotz des hohen Rückstands, weiter im Spiel zu bleiben und verkürzte wenig später auf 4:1 durch Lucas Zöller (61.). Coach Tobias Schmidt wechselte durch und brachte mit Weeser und dem wiedergenesenen Hamann frischen Wind ins Spiel. Davon beflügelt schraubten die Werther in den Schlussminuten nochmal am Ergebnis und kamen durch eine tolle Einzelaktion von Christoph Lau zum 5:1 (83.). Der Strippenzieher durfte sich daraufhin seinen Applaus von den rund 150 Zuschauern abholen, für ihn kam Christian Ohlef. Dann war Schluss auf der altehrwürdigen Südspitze und der SVN durfte abermals einen Kantersieg einfahren, mit dem in dieser Höhe wohl die wenigsten gerechnet hätten. Ein weiterer, ganz grandioser Auftritt der Mannen um Kapitän Marco Bernardy, die erneut mit einer hohen Effizienz hinsichtlich der Chancenverwertung glänzen konnten. Super Vorstellung!
In der kommenden Woche kommt es dann zum ultimativen Showdown in der A-Klasse, wenn die Werther Torfabrik in Kobern-Gondorf auf den punktgleichen SV Untermosel trifft: Erster gegen Zweiter, bester Angriff gegen beste Verteidigung der Liga! Hier alle kommenden Begegnungen des Seniorenbereichs in der Übersicht:
Samstag, 17.10.2015 Bezirksliga Frauen SVN I – TuS RW Koblenz
Sonntag, 18.10.2015 Kreisliga C Herren SV Untermosel II – SVN II
Sonntag, 18.10.2015 Kreisliga D Herren Eintracht Eitelborn – SVN III
Sonntag, 18.10.2015 Kreisliga A Herren SV Untermosel I – SVN I
Alle Teams freuen sich auf die Unterstützung vieler Werther Zuschauer. Come on Blues.