Seniorenspielbetrieb: SVN besteht Charaktertests

Erste Mannschaft gewinnt Kellerduell deutlich – „Zwote“ bezwingt TuS Arenberg

Drei Spiele, zwei wichtige Siege: Die Blau-Weißen haben am vergangenen Wochenende Charakter gezeigt und notwendige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Dabei überzeugte die Erste Mannschaft in der Bezirksliga Mitte mit einem 4:1 gegen TuS Immendorf, während die „Zwote“ den Tabellenvierten aus Arenberg mit 1:0 besiegte. Die Dritte Mannschaft musste sich knapp mit 2:3 dem FC Arzheim II geschlagen geben.

Am Samstagabend eröffnete der SVN III das Fußballwochenende mit einem Heimspiel gegen Arzheim. Direkt nach Anpfiff gingen die Hausherren mit 0:1 in Rückstand und fanden auch in der Folge nicht in die Partie. Die Zweikämpfe wurden zu lethargisch geführt, die Fehlpassquote war exorbitant hoch. Somit blieben Chancen für die Insulaner Mangelware. Arzheim konnte das schwache Auftreten allerdings im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit nicht nutzen, um das Ergebnis höher zu gestalten. In der Pause rüttelte Trainer Uwe Ibach seine Mannschaft wach und forderte von ihr das gleiche Engagement wie in der Vorwoche beim Unentschieden in Urbar ein. Die blau-weißen Kicker nahmen sich seine Worte zu Herzen und begannen den zweiten Durchgang deutlich engagierter. Bernd Rieser steckte nach gut 50 Minuten das Leder perfekt auf Tim Gotthard durch, der Arzheims Keeper mit seinem flachen Schuss keine Abwehrmöglichkeit ließ – Ausgleich! Die Sechsunddreißiger gaben sich mit dem Remis im Anschluss nicht zufrieden und erarbeiteten sich weitere gute Gelegenheiten. Das nächste Tor erzielten jedoch wieder die Gäste. Eine Freistoß-Flanke, von der linken Außenbahn hereingebracht, fand am Elferpunkt einen freistehenden und zum 1:2 einnickenden Stürmer. Und es kam noch dicker für die aufopferungsvoll kämpfenden Blues: Einen Versuch aus der Distanz konnte der Werther Schlussmann nicht festhalten, sodass ein Angreifer zum vorentscheidenden 1:3 abstauben durfte. Aufgeben kam für die Ibach-Elf allerdings nicht in Frage. In der Nachspielzeit war es der Spieler des Monats Mai, Bernd Rieser, der bedingt durch eine gute Vorarbeit von Oliver Remer auf 2:3 verkürzen konnte. Das Tor fiel zum Unglück der Gastgeber zu spät, denn nur kurz darauf beendete Schiedsrichter Schneider das Match.

Eine ganz wichtige Partie erwartete die „Zwote“ am Sonntagmorgen. Gegen den Tabellenvierten TuS Arenberg war ein Sieg Pflicht, um im Abstiegskampf der Kreisliga C Koblenz den Druck auf die Konkurrenz weiter zu erhöhen. Dementsprechend motiviert und engagiert begannen die Mannen von Trainer Sebastian Luckei. Spielmacher Steven Gerstenberg schnappte sich ein ums andere Mal die Kugel und setzte mit seinen Pässen erste Akzente in Richtung des gegnerischen Tors. Eine Standardsituation führte in der Anfangsphase zum frühen 1:0 für den SVN. Ein schnittig getretener Freistoß fand im Strafraum Oldie Sascha Oestreich, der das Leder überlegt per Kopf an Torwart Vack vorbei ins Netz drückte. Die Blau-Weißen ließen auch nach dem Führungstreffer nicht locker und blieben das Team, das das Geschehen bestimmte. Die junge Arenberger Truppe agierte ideenlos und verbuchte bis Mitte des ersten Durchgangs keine Chance. Auf der Gegenseite setzte der starke Dennis Müller außen zu einem tollen Solo an und bediente in der Mitte den freistehenden Gerstenberg, der etwas zu genau zielte und mit seinem schönen Kopfball am Aluminium scheiterte. Somit blieb es zur Halbzeit bei dem leistungsgerechten 1:0. Das Bild veränderte sich in der zweiten Hälfte zunächst nicht. Der SVN war besser, musste in der Defensive aber stets hellwach sein, da Arenbergs Vack mit seinen langen und präzisen Abstößen immer für Gefahr sorgte. Abwehrchef „Naldo“ Ohlef und seine Nebenmänner Caspers und Herzig zeigten sich dabei immer sicher. Trainer Luckei wechselte nun durch und brachte Dennis Kesselheim und Christopher Stein aufs Feld. Längst war der Ausgang der Partie eine Frage des Willens geworden, Kapitän Herzig ermahnte seine Elf durchweg, nicht nachzulassen und weiter gegenzuhalten. In der 72. Minute wurde es dann zum ersten Mal richtig brenzlig im Sechzehner der Werther: Ein langer Ball fand den Weg zu Arenbergs Angreifer Wagner, der plötzlich völlig frei vor Keeper Andersen auftauchte und sofort den Abschluss suchte. Andersen vereitelte den Ausgleich mit einer großartigen Parade. Die Gäste fanden in der Folge allerdings keine weiteren Mittel, um den SVN in einem nervenaufreibenden Match entscheidend in Bredouille zu bringen, sodass der Abpfiff von Referee Yildiz am Ende einen nicht unverdienten blau-weißen Heimerfolg besiegelte. Durch Patzer der direkten Konkurrenten VFR Koblenz II und BSC Güls konnte die „Zwote“ einen Tabellenplatz nach oben klettern und sich für den Schlussspurt in der Kreisliga C in eine gute Position bringen.

Auch die Partie der Ersten Mannschaft am Sonntagnachmittag war von enormer Bedeutung, gegen den punktgleichen TuS Immendorf zählte nur ein Sieg. Die von Ex-Profi Ivanovic trainierten Gastgeber boten in dieser Begegnung sämtliche Altinternationalen auf. Doch auch SVN-Coach Brace setzte auf unkonventionelle Mittel und holte Stand-by-Akteur „Gütschow“ Groß aus dem Vorruhestand, ihm wurde als Sonderaufgabe die Bewachung von TuS-Kapitän Scherhag auferlegt. Weiterhin rückten der wiedergenesene Lars Johannsen sowie Winterneuzugang Stefan Ganser in die Startformation, während Flügelflitzer Sascha Nobel verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt war. Vom Anstoßpunkt weg zeigten die Blues, dass sie unbedingt als Gewinner aus dem wichtigen Aufeinandertreffen herausgehen wollten. Sehr druckvoll gestalteten sie die Anfangsviertelstunde und tasteten sich mit ersten Schüssen langsam an das gegnerische Tor heran. In der 20. Minute war es Phillip Wasserburger, der mit seiner Flanke den gut positionierten Trapp suchte, letztendlich aber Immendorfs Verteidiger Hahn fand, der wiederum seinem eigenen Schlussmann mit einem platzierten Kopfball keine Chance ließ – 1:0 aus Werther Sicht. Die TuS war in ihren spielerischen Möglichkeiten sichtbar limitiert, sodass sie immer wieder versuchten, Freistöße zu schinden. Scherhag prüfte SVN-Keeper Linde bei einem solchen erstmals aus der Distanz. Mehr Anteile in einem hitzig geführten Duell hatten allerdings weiterhin die Werther, die ihren mitgereisten Fans eine äußerst solide Vorstellung boten. Ein Eckball sollte kurz vor dem Pausentee zu einem erneuten blau-weißen Jubel führen:  Der aufgerückte Johannsen schraubte sich in die dritte Etage und nickte die Lau-Hereingabe zum 2:0 ein (42.). Bei diesem mehr als gerechten Ergebnis blieb es auch zur Halbzeit. Immendorf konnte im zweiten Durchgang seine schwache Leistung nicht zum Positiven wenden, der SVN dagegen ließ keinen Deut nach und erspielte sich munter Chancen, mit dem Ziel, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Edeltechniker Ganser, der seine Bewacher des Öfteren mit trinkreichen Einlagen alt aussehen ließ, fand bei der vorerst besten Gelegenheit in des Gegners Torwart seinen Meister. Im Gegenzug nutzte die gastgebende TuS eine ihrer wenigen guten Aktionen zum Anschlusstreffer (83.). Sollte nun plötzlich doch das große Zittern beginnen? Nein! Kreativposten Christoph Lau profitierte auf dem rechten Flügel von einem individuellen Fehler, stürmte von außen in den Strafraum hinein und hatte das feine Auge für den freistehenden Trapp, der den alten Abstand schlagartig wieder herstellte (84.). In der Nachspielzeit schnürte Trapp nach einer weiteren tollen Vorarbeit gar seinen Doppelpack, bevor Schiri Latsch den Feierabend befahl und ein extrem wichtiger Sieg der Sechsunddreißiger zu Buche stand, der abends selbstverständlich gebührend auf der Niederwerther Kirmes gefeiert wurde. Coach Robert Brace kommentierte: „Heute haben wir gezeigt, dass wir definitiv in diese Liga gehören. Das Ergebnis geht auch in der Höhe absolut in Ordnung.“