Reserve mit magerem Remis – Dritte Mannschaft ohne Chance in Lahnstein
Am vergangenen Sonntag blieb die Erste Mannschaft auch im dritten Meisterschaftsspiel ungeschlagen und fuhr nach zwei Unentschieden einen 4:0-Sieg ein, nachdem die „Zwote“ sich zuvor mit einem 1:1 gegen Lay II hatte abfinden müssen. Schon am Samstag verlor die Dritte Mannschaft mit 0:5 bei RW Lahnstein.
Im Rhein-Lahn-Stadion gastierte der SVN III am Samstagabend beim FSV Rot-Weiß Lahnstein. Nach der guten Defensivleistung gegen Weitersburg II hofften Coach Michael Knust und seine Männer auf einen möglichen Überraschungscoup beim klaren Favoriten. Von Beginn an wurden sie eines Besseren belehrt: Lahnstein, das mit einer sehr jungen Truppe agierte, bestimmte die Begegnung nach Belieben. Der Underdog vom Werth versuchte mit allen Mitteln, bei gefühltem Ballbesitz von 10:90, ein frühes Gegentor zu vermeiden. Dies gelang nicht – Flanke in den Rücken der Abwehr, Schuss durch Spitzley, 1:0! Bis zum Pausenpfiff veränderte sich das Bild nicht, die Blues blieben ohne Chance und mussten gar noch zwei weitere Gegentore hinnehmen. Trainer Knust war zum Wechseln gezwungen. Gleich zwei Akteure hatten sich leichtere Blessuren zugezogen und wurden am Weiterspielen gehindert. Dennoch – Ausreden wollten die Insulaner nicht gelten lassen, der Einsatz und die Laufbereitschaft stimmten! Gerade die Nachwuchskicker Hause und Bähner machten hinten einen soliden Job und klärten, was zu klären war. Dabei wurden sie von Routinier Tim Hilden unterstützt, der mit einer starken Zweikampfbilanz zum besten Werther avancierte. In der Offensive spulte Stehrle etliche Kilometer ab und verdiente sich ein Fleißkärtchen, fand sich aber nicht selten gegen 2-3 Bewacher in aussichtslosen Situationen wieder. Zum Leidwesen der mitgereisten SVN-Fans waren ein 4:0 und 5:0 für Lahnstein trotz Allem nicht zu verhindern und zu allem Überfluss überschattete eine weitere, diesmal gravierendere Verletzung die Schlussminuten. An diesem Tag trafen im Rhein-Lahn-Stadion zwei fußballerische Welten aufeinander. Auf der einen Seite eine Hobby-Truppe, die sich gerne mit Reserveteams messen würde, die in Schlagweite liegen und auf der anderen Seite eine ambitionierte erste Mannschaft, die aufgrund der irrwitzigen Regelung mit gleich drei Staffeln in der Koblenzer D-Klasse mit jeweils nur einem Aufsteiger wohl noch längere Zeit auf den Sprung in die nächsthöhere Liga warten muss. Hier muss der Verband reagieren und eine Reserve- oder Freizeitstaffel einführen. Den Abend ließen sich die Werther Jungs dennoch nicht vermiesen. Zu späterer Stunde war gar noch einmal Höchstleistung gefordert, als dem Zapfmeister einer bekannten ortsansässigen Wirtschaft samt seines nicht mehr fahrtüchtigen Untersatzes geholfen werden musste. Ursache war möglicherweise ein defekter Verbrendtlungsmotor.
Am Sonntagmorgen empfing die zweite Garde des SVN um Trainer Sebastian Luckei den bis dato punktlosen TSV Lay II. Die Ausgangssituation für die Werther war klar: Das Ziel konnte nur ein Dreier sein. Im Vergleich zu letzter Woche konnte Luckei, personell gesehen, wieder nahezu aus dem Vollen schöpfen. Jonas Weber, Dennis Müller und der vollständig genesene Christopher Stein kehrten in den Kader der Blau-Weißen zurück. Lediglich Christian „Naldo“ Ohlef (Trainingslager unter Palmen) und Toni Weigl, der Neuzugang aus München, standen nicht zur Verfügung. Als Devise gab das Trainergespann Luckei/Kaul eine kontrollierte Offensive aus. Aus einer abwartenden Haltung heraus sollte sodann die Initiative ergriffen und Lay unter Druck gesetzt werden. Dieses Konzept ging in der Anfangsphase zunächst gut auf, die Sechsunddreißiger kamen schnell zu zwei Möglichkeiten durch Manuel Stein und Andy Ohlef. Im weiteren Verlauf blieb der SVN zwar die spielbestimmende Mannschaft, zu richtigen Großchancen reichte es aber im ersten Durchgang nicht mehr. Die Blues hatten auf der anderen Seite sogar etwas Glück, als die Gäste kurz vor dem Seitenwechsel bei ihrer ersten gefährlichen Aktion nur das Außennetz trafen. In der Halbzeitansprache zeigte sich der Coach der Blau-Weißen wenig begeistert von dem Auftreten seiner Mannen und appellierte an eine aggressivere und direktere Spielweise. Nach einer kurzen Abtastphase nach Wiederanpfiff übernahmen die Werther erneut das Geschehen. So kam der SVN auch folgerichtig durch eine tolle Einzelaktion von Jonas Weber zur verdienten Führung (55.). Was nun jedoch folgte, war aus Sicht der Insulaner nicht zu erklären. Statt nach dem 1:0 selbstbewusst das Spiel zu kontrollieren und Ball und Gegner laufen zu lassen, schlichen sich nun immer mehr Flüchtigkeitsfehler in den Aufbau der Blau-Weißen ein. Durch Fehlpässe wurde Lay stark gemacht. Und so kam es, wie es kommen musste: Ein langer Ball der Layer aus dem Mittelfeld heraus, eine Unachtsamkeit in der Defensive der Hausherren, der erste Schuss auf das Tor von SVN-Keeper Andersen und der direkte Gegentreffer – 1:1. Mit Christopher Stein und Tim Frederick Gotthard brachte Luckei zwei frische Spieler in die Partie, die für die verbleibenden zwanzig Minuten noch einmal neuen Schwung bringen sollten. In der Folge rannte der SVN immer wieder auf das Tor der Gäste an, zu hundertprozentigen Chancen reichte es aber nicht. Das große Manko an diesem Tag waren die Entscheidungen der Werther, die im letzten Drittel des Spielfeldes getroffen wurden. Einerseits wurde der besser positionierte Nebenmann nicht selten ignoriert, andererseits im Abschlussverhalten zu oft gezögert. Einen letzten gefährlichen Kopfball von Ohlef parierte der Layer Goalie hervorragend, sodass es beim Unentschieden blieb.
SV Spay – so hieß der Gegner der Ersten Mannschaft am Sonntagnachmittag. Nach den beiden Remis gegen Metternich und Weitersburg wollte Coach Robert Brace mit seinem Team unbedingt einen Sieg im Duell mit dem Aufsteiger einfahren. Dementsprechend motiviert begannen die Blues ihren Arbeitstag. Keine Viertelstunde war absolviert, als Youngster Lukas Hoffmann im Getümmel seinen Bewacher mit einem Pfostenschuss an der Wade traf und der abgefälschte Ball zur frühen SVN-Führung in die Maschen trudelte (13.). Das 1:0 bestätigte sich im weiteren Spielverlauf als verdient, die Werther dominierten die Begegnung nach Belieben, ohne dabei groß zu glänzen. Die wenigen Offensivaktionen des SV Spay wurden durch konsequentes Zweikampfverhalten gepaart mit dem ein oder anderen cleveren Foul immer rechtzeitig unterbunden. Resultierten aus diesen Situationen Standards, war Linde im Kasten der Insulaner ein gewohnt sicherer Rückhalt. Trotz der klaren Überlegenheit blieb es zur Pause beim knappen 1:0. Brace wechselte und brachte Fröhlich für den noch leicht angeschlagenen Süßmeyer, bevor die Sechsunddreißiger nach Wiederanpfiff schnell auf 2:0 erhöhten und somit frühzeitig den Sack zumachten. Der Schlussmann der Gäste hatte den Ball weit vor seinem Gehäuse Christian Trapp überlassen, der sich in seiner Schlitzohrigkeit nicht zweimal bitten ließ und das Geschenk in Form eines überlegten Distanzschusses annahm (47.). Nur Minuten später segelte eine scharfe Flanke in den Strafraum der Gäste, Dülz überwand seinen eigenen Torwart mit einem sehenswerten Flugkopfball und sorgte so für die endgültige Vorentscheidung (53.). Der letzte Wille des SV Spay zur Gegenwehr war damit gebrochen, offensiv hatte der Aufsteiger im gesamten zwei Durchgang nichts zu verzeichnen. Alles in Allem war es ein erschreckend schwaches Auftreten des Neulings. Die Werther verwalteten den klaren Vorsprung routiniert und erhöhten durch Kreativposten Christoph Lau in der Schlussphase standesgemäß auf 4:0 (82.). Nach drei Spielen bleibt der SVN somit bei einer Ausbeute von fünf Zählern ungeschlagen.