„Zwote“ gewinnt auswärts, Erste verliert knapp gegen Oberwinter
Eine Berg- und Talfahrt der Gefühle erlebten die blau-weißen Kicker und Fans am vergangenen Wochenende. Die Erste Mannschaft musste sich dem Spitzenreiter TuS Oberwinter mit 0:1 geschlagen geben, während die Reserve durch einen 2:0-Auswärtserfolg gegen Rübenach II nochmal Hoffnung im Abstiegskampf der Kreisliga C schöpfen darf. Der SVN III verlor sein Gastspiel in Lahnstein unterdessen mit 0:6.
Am frühen Sonntagmorgen reiste die „Zwote“ zum Kellerduell nach Rübenach. Von Beginn an war das Team von Sebastian Luckei spielbestimmend, gegen den Tabellenvorletzten sollten nach der Niederlage gegen Güls in der Vorwoche unbedingt drei Zähler her. Für erste Gefahr sorgte Libero Christian Ohlef mit einem gefühlvollen Freistoß aus zentraler Position, der das Ziel nur knapp verfehlte. In der Folge blieben die Insulaner am Drücker und erarbeiteten sich zwei weitere gute Möglichkeit, jedoch scheiterte Oldie Marco Groß in beiden Szenen per Kopf. Gleichzeitig ließ die SVN-Defensive keine Chance der Gastgeber zu. Einzig ein ungefährlicher Distanzschuss stand für Rübenach zur Halbzeit beim Stand von 0:0 zu Buche. Die zweite Hälfte am Mühlenteich begannen die Werther wieder sehr engagiert. Youngster Christopher Stein war es, der einen individuellen Fehler in der FV-Hintermannschaft gnadenlos ausnutzte und cool zur mehr als verdienten Führung für seine Farben einschob (52.). Damit setzte er seine Treffsicherheit aus den Partien zuvor auch an diesem Tag fort. Überraschend bestimmte Unruhe das Auftreten der Blues nach dem Tor, sodass die Hausherren ihrerseits für eine gefährliche Situation sorgen konnte, die allerdings nichts einbrachte. Die Gäste von der Insel konnten sich wieder fangen und zu ihrem Spiel zurück finden. Clemens Caspers, einer der besten Akteure, bediente Marco Groß als Krönung eines schönen Flankenlaufs mit einer herrlichen Hereingabe, welche dieser mit einem Kopfball zum 2:0 veredeln konnte (71.). Am Ergebnis änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr. Dank einer guten Leistung konnte die „Zwote“ mit diesem Sieg den Abstand zum rettenden Ufer von acht auf sechs Punkte verringern. Nächsten Sonntag empfängt das Team den VFR Koblenz II um 11 Uhr auf der Südspitze. Gelingt auch hier ein Erfolg, könnte der Druck auf die Konkurrenz im Abstiegskampf weiter erhöht werden. Es ist noch alles drin!
Zeitgleich zum Bezirksliga-Match der Werther Profis trat die Dritte Mannschaft auswärts in Lahnstein beim neu gegründeten und ambitionierten FSV Rot-Weiß an. Arg durch Krankheiten und Verletzungen gebeutelt, war der Kader von Coach Uwe Ibach mit zwölf Akteuren mehr als dürftig besetzt. Dennoch wollte die sich Truppe, beflügelt vom starken Derby-Auftritt gegen Weitersburg II (1:2), trotz der Dezimierung so gut wie möglich verkaufen. Unter dem Strich verloren die Sechsunddreißiger zwar deutlich mit 0:6 gegen den Drittplatzierten, dennoch gilt es, den verbliebenen Bravehearts für ihren Einsatz und ihren Kampf ein Kompliment auszusprechen. In der kommenden Woche erwartet der SVN III samstags zuhause um 18:30 Uhr den designierten Meister aus Horchheim. Das ungleiche Aufeinandertreffen soll jedoch keinesfalls schon im Vorfeld verloren geglaubt werden. Die Elf um Kapitän Rico Klöckner hat in der Vergangenheit oft gezeigt, dass sie auf der heimischen Kampfbahn für jeden Gegner unangenehm werden kann.
Die Erste Mannschaft begrüßte am Sonntag um 14:30 Uhr den weit enteilten Tabellenführer TuS Oberwinter. Auch hier war die Verletztenliste der Blauen mehr als lang, Trainer Robert Brace musste auf Schmidt, Ganser, Parschau, Hamann, Süßmeyer und Trapp verzichten. So mussten einige Spieler der Reserve nach ihrem Einsatz am Morgen Überstunden leisten und nachmittags den Kader auffüllen. Da der Rasenplatz sich weiterhin in der Schonphase befand, wurde der Liga-Primus auf dem Hartplatz empfangen. Sehr defensiv ausgerichtet begannen die Werther Hausherren die Partie. Mit Erfolg: Chancen blieben aus Sicht der Gäste zunächst Mangelware, die Abwehr mit Björn Bähner und Lars Johannsen stand gut. Eine Viertelstunde war absolviert, als Oberwinter seine erste gefährliche Szene hatte. Einen Pass in die Schnittstelle nahm ein TuS-Angreifer gekonnt und mit Tempo mit, sein Eins-gegen-eins gegen Torwart Dennis Linde verlor er allerdings klar. Der SVN lieferte eine sehr couragierte Vorstellung ab und bot dem Favoriten die Stirn. Viele kleine Fouls von beiden Seiten bestimmten durchweg das Bild. In der Offensive fanden die Werther wenig Mittel, um für Gefahr zu sorgen. Sascha Nobel und Christoph Lau hatten in der defensiven Formation einen schwierigen Stand und mussten sich oftmals gegen gleich mehrere Verteidiger behaupten. Besonders Lau zeigte dabei eine herausragende läuferische Leistung. Auf der Gegenseite hatte die TuS nun vermehrt gute Möglichkeiten, etwas Zählbares sprang aber nicht dabei heraus, bevor ein Pfiff des Unparteiischen für mächtig Diskussionsstoff im „Stadion auf’m Kopp“. Referee Müller hatte auf Strafstoß für Oberwinter entschieden. Phillip Ruthsch, mit 26 Treffern Top-Goalgetter der Bezirksliga, erklärte den Elfmeter zur Chefsache und setzte zu einem rotz-frechen Lupfer auf die Tormitte an. SVN-Keeper Linde behielt jedoch die Nerven, ließ sich nicht verladen und fing das Leder locker. Angestachelt durch den vereitelten Rückstand forcierten die Blues nun ihre Offensivaktionen. In einer Szene kurz vor der Pause musste TuS-Schlussmann Kauert innerhalb weniger Sekunden gleich drei Schüsse beherzt parieren, ehe seine Vorderleute unter größter Mühe zum Eckball klären konnten. Zum Seitenwechsel konnten die Zuschauer letztendlich ein 0:0 bestaunen. Die zweite Halbzeit begann für die Heim-Elf nicht gerade vielversprechend. Die Gäste kämpften sich auf der linken Außenbahn durch und Fabio Ferreira Cardoso schloss den Angriff seines Teams mit einem sehenswerten Distanzschuss ins untere Eck ab – 0:1 nach 48 Minuten! Quasi im Gegenzug erlief sich Lau, der weiterhin einen Kilometer nach dem anderen abspulte, einen langen Ball und wurde schließlich im Sechzehner zu Fall gebracht. Die Pfeife des Unparteiischen blieb in dieser Szene, zum Unmut der lokalen Anhängerschaft, stumm. Wütend peitschten die Werther Fans in der Folge ihre Mannschaft nach vorne, die Südspitze wurde immer mehr zum Hexenkessel. Die blau-weißen Akteure zahlten es mit großem Kampf zurück. Die Gäste, die nicht selten davon profitierte, dass der Schiedsrichter auffällig viele kleinere Entscheidungen zu deren Gunsten fällte, blieben gefährlich. Ein weiteres Tor wollte der TuS allerdings nicht gelingen. Der SVN bemühte sich nach Kräften und fightete um jeden Zentimeter, in der Offensive aber fehlte oftmals die Möglichkeit zu einem zwingenden Abschluss. Auch ein Eckball in den Schlussminuten verschaffte keinen Erfolg, sodass der Ausgleich den Sechsunddreißigern am Ende verwehrt blieb. Die Zuschauer verabschiedeten Trainer Robert Brace und sein Team dennoch mit verdientem Applaus in den Feierabend und sorgten somit abschließend für einen Gänsehaut-Moment. Nächsten Sonntag reist die Erste Mannschaft zum Auswärtsspiel nach Bengen in die Eifel (15 Uhr).