Am vergangenen Sonntag gastierte der SV Niederwerth II beim VfL Kesselheim II. Nach dem überzeugenden 3:1 Sieg gegen Arenberg sollte auch in Kesselheim, die zuvor erst vier Punkte aus zehn Spielen sammelten, ein Dreier her um den Anschluss ins gesicherte Mittelfeld herzustellen.
Das Trainer-Duo Julian Muth und Matthias Stein, der rechtzeitig aus seinen Flitterwochen zurückgekehrt war (Der SV Niederwerth gratuliert recht herzlich zur Hochzeit), vertrauten im Tor auf Tom Strick, die Viererkette bildeten Max Hehl, Kapitän Jannick Schemmer, Felix Hause und Christopher Stein. Davor agierten Nicolai Rau und Philipp Spicher. Im offensiven Mittelfeld begannen Fabian Teschke, Marcel Kaul und Hajie Touray, die Sturmtank Till Hehl in Szene setzen sollten. Auf dem Hartplatz entwickelte sich zunächst ein zerfahrenes Spiel. Viele Ballverluste auf beiden Seiten, wenig Tempo und keine Pässe in die Tiefe, sodass sich das Spielgeschehen ausschließlich im Mittelfeld abspielte. In der 16. Minute konnte Torhüter Tom Strick eine weite Freistoßflanke nur nach vorne abklatschen lassen, ein Stürmer des VfL Kesselheim reagierte schneller als die SVN-Abwehr und konnte den Ball ins verwaiste Tor einschieben. Der Gegentreffer rüttelte die Blues wach und sollte der Auftakt in die beste Phase der „Zwoten“ sein. Zunächst fand ein toller Pass von Fabian Teschke Till Hehl, der seinem Gegenspieler davonlief und auf Marcel Kaul querlegte, der zum Ausgleich abstaubte. Der SVN wollte nun mehr. Chancen, um das Spiel binnen weniger Minuten zu drehen, gab es genügend. Die beste Möglichkeit zur Führung hatte erneut Marcel Kaul. Nachdem Till Hehl im 16er von seinem Gegenspieler zu Fall gebracht wurde (die Pfeife des Schiedsrichters blieb zur Überraschung stumm), setzten die Blues nach und setzten Kaul in Szene, der den Ball nur wenige Zentimeter über die Latte setzte. Besser machte des Hajie Touray in der 38. Minute, als Mittelfeld-Motor Nicolai Rau einen langen Ball behauptete und per Hacke auf Touray auflegte, dessen Torschussflanke immer länger wurde und im langen Eck zur 1:2 Führung einschlug. Leider währte die Führung nur kurz. Nur zwei Minuten später konnte sich ein Kesselheimspieler den Ball 30 Meter vor dem Tor seelenruhig auf den starken Fuß legen und mit einem satten Distanzschuss den Ausgleich erzielen. Halbzeit in einem maximal durchschnittlichen C-Klassen-Spiel!
Nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel hatte Hajie Touray die Riesenmöglichkeit zur erneuten Führung. Freistehend vor dem Torwart scheiterte er jedoch mit einem Versuch eines Lupfers anstatt den Ball einfach in die Ecke zu schieben. In der Folge lief bei den Blues kaum noch etwas zusammen und Kesselheim kam immer besser ins Spiel. Ein Freistoß der Heimmannschaft wurde nur unzureichend geklärt, Kesselheim setzte nach und aus dem Gewühl konnte ein VfL-Stürmer das 3:2 erzielen. Fast wäre es noch schlimmer gekommen. Nur zwei Minuten später konnte Kesselheim nämlich das 4:2 erzielen, der Schiedsrichter wollte bei dem Angriff jedoch eine Abseitsposition gesehen haben. Glück gehabt! Doch in der Folge blieb die Schlussoffensive des SVN blieb aus. Bis zum Spielende kamen die Insulaner nur noch einmal gefährlich vor das Tor. Der Abschluss von Nicolai Rau konnte jedoch vom starken Torhüter entschärft werden. So blieb es unter dem Strich bei dieser vermeidbaren Niederlage. Insbesondere in der zweiten Halbzeit ließ die „Zwote“ viele Basics des Fußballs vermissen. So wird es schwer zu punkten. Nach diesem trostlosen Auftritt belegt der SV Niederwerth II nun den elften von 15 Plätzen in der Kreisliga C. In zwei Wochen geht es auf heimischen Rasen gegen das Tabellenschlusslicht, den SC Simmern, weiter. Doch auch in diesem Spiel wird ein couragierter Auftritt nötig sein, um das Duell erfolgreich gestalten zu können.