Zur Saisoneröffnung gastierte am vergangenen Samstag der SC Vallendar II auf der Insel zum Flutlichtspiel auf dem altehrwürdigen Hartplatz. Nach einer intensiven Saisonvorbereitung war es nun das erklärte Ziel von Trainergespann Ralf Rau & Thorsten Groß sowie Star-Betreuer Ingo Wieden, gegen die spielstarke Mannschaft aus Vallendar gleich ein Zeichen zu setzen. Zwischen den Pfosten begann der Capitano Benny Wiemer, vor ihm bildeten Thien-An Dao, Nicolai Schmidt, Felix Hause sowie Peter Kesselheim die Viererkette. Im zentralen Mittelfeld sollten Nico Hamann und Dominik Schmengler für Stabilität sorgen, um dann über die pfeilschnellen Außenbahnspieler Patrick Weyer und Itthiwat Matawan den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Als hängende Spitze begann Lars Johannsen hinter der einzigen Sturmspitze Yannick Sterle. Nach rund 15 – bis dato höhepunktarmen – Minuten gab es allerdings die erste Hiobsbotschaft für die Blues, als Nico Hamann verletzungsbedingt den Platz verlassen musste. Für ihn kam mit Marco Gilles ein weiterer Routinier der Dritten Mannschaft in die Partie, der sich nahtlos in die kompakte Arbeit gegen den Ball einfügte. Doch damit nicht genug, denn wenig später ging es auch für Patrick Weyer wegen Luftproblemen nicht weiter und er musste von Chris Kaune ersetzt werden. Diese Auswechslung wurde übrigens präsentiert von der Firma Marlboro light. Mit zunehmender Spieldauer konnten die Sechsunddreißiger nun aber mehr und mehr für Entlastung sorgen und die pfeilschnellen Offensivspieler auf die Reise schicken. So hatte auch die Vallendarer Defensivabteilung alle Hände voll zu tun, nennenswerte Torchancen waren bis dato noch auf beiden Seiten Mangelware. Dann nahm das Spiel kurz vor der Halbzeit aber nochmal so richtig Fahrt auf! Nach einer Unstimmigkeit in der Niederwerther Defensive hatte der Vallendarer Spielmacher urplötzlich nahezu alle Insulaner inklusive Torwart hinter sich gelassen und stand 5 Meter vor dem Werther Gehäuse nur noch Felix Hause auf der Torlinie gegenüber. Letzterer hatte sich in diesem Moment selbst schon kaum Hoffnungen mehr auf eine spektakuläre Rettungsaktion gemacht, konnte den Gegner aber mit seinen X-Beinen scheinbar derart irritieren, dass dieser halbhoch abschloss und Hause letztlich mit allem was seine geballte Hühnerbrust hergab, den Ball um den Pfosten herum lenken konnte. Auf der anderen Seite hatten die Insulaner dann aber nur wenige Momente vor der Halbzeit selbst den Torschrei auf den Lippen: Eine Ecke wurde von Marco Gilles gefühlvoll auf den langen Pfosten gebracht, wo Lars Johannsen am höchsten stieg und wunderbar einnickte. Doch gerade als der Jubelschrei über die Südspitze hallte, ertönte seitens des Schiedsrichters ein Pfiff, der das Tor wegen eines angeblichen Schubsers von Johannsen aberkannte. Mit dieser eher fragwürdigen Entscheidung ging es sodann in die Halbzeitpause, bei der man in den Augen der Insulaner bereits das Feuer sah, hier definitiv etwas mitzunehmen. Zur Halbzeit verließ Nicolai Schmidt den Platz und wurde von Martin Jung ersetzt, der das Bollwerk im defensiven Mittelfeld verstärken sollte, während Dominik Schmengler dafür nach hinten in die Innenverteidigung rückte. Nun wurden die Angriffe des SVN immer zielstrebiger und mündeten schließlich nach rund 60 Minuten in der 1:0 Führung! Lars Johannsen behauptete sich auf der rechten Außenbahn gegen gleich 2 Abwehrspieler und brachte eine Flanke auf den kurzen Pfosten, wo ein weiterer grün-weißer Defensivspieler den Ball bilderbuchartig über den Schlussmann hinweg ins Tor köpfte, wenn es nicht das Eigene gewesen wäre. Mit der 1:0 Führung im Rücken ergaben sich für die Blues natürlich mehr und mehr Räume, um die wieselflinken Itthiwat Matawan und Yannick Sterle in Szene zu setzen, die vom SC Vallendar oftmals nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden konnten und durchaus härter vom Schiedsrichter hätten geahndet werden können. Eines jener Fouls mündete in einem Freistoß rund 20 Meter vor dem Tor: Lars Johannsen schnappte sich das Leder, zirkelte den Ball mustergültig an der Mauer vorbei, scheiterte aber am grün-weißen Keeper, der diesen Ball noch aus dem Winkel kratzte. Ab der 70. Minute warfen die grün-weißen dann alles nach vorne, sollten sich aber an dem blau-weißen Bollwerk und insbesondere an dem herausragend parierenden Benny Wiemer im Tor regelrecht die Zähne ausbeißen, der an diesem Abend wie ein junger Gott hielt. So brannte dann auch nach rund 6 Minuten Nachspielzeit (3 waren angezeigt) nichts mehr an, da sich die Blues aufopferungsvoll in jeden Zweikampf warfen, keinen Ball verloren gaben und so auch die letzten Minuten „herunterkämpften“, dass manch einer noch nach dem Abpfiff die Kreide der Außenlinie auf seinem Oberschenkel mit sich trug. Ein unterm Strich nicht unverdienter Derbysieg, basierend auf den Werther Tugenden aus Leidenschaft, Kampf und dem Willen, sich für die blau und weißen Farben zu zerreißen!