SVN – FSG Bengen 5:1 (3:1)

Insulaner verschaffen sich Luft – Nobel und Lau mit Traumtoren

Am vergangenen Sonntag empfing die Erste Mannschaft die FSG Bengen. Die Gäste, trainiert von Ralf Bachem, wiesen im Vorfeld der Partie eine ausgeglichene Bilanz in der Bezirksliga Mitte auf. 3 Siege, 2 Unentschieden und 3 Niederlagen konnte das Team bisher erzielen. Der SVN dagegen hatte schwere Wochen hinter sich, mussten sich die Jungs von Robby Brace doch zuletzt häufig mit den Spitzenteams des Klassements messen. Dabei konnten die Blues lediglich gegen Höhr-Grenzhausen einen Punktgewinn verbuchen. Im Heimspiel gegen Bengen konnte Brace auf einen vollen Kader zurückgreifen. Linde begann im Tor, während vor ihm die Herren Schmengler, Groß, Johannsen und Parschau die Viererkette bildeten. Im defensiven Mittelfeld agierten Smock und Granic, die Außen wurden von Nobel und Schäfer besetzt und auf der Spielmacherposition zog Lau die Strippen. Christian Trapp stellte die einzige Spitze da.

Die Mannschaften wollten in den ersten zehn Minuten zunächst nicht richtig in das Match finden. Die Anfangsphase zeichnete sich durch viele Unkonzentriertheiten und Ballverluste auf beiden Seiten aus. Die Insulaner schafften es oft, sich im Mittelfeld das Leder gut zu erkämpfen. Allerdings fanden sie nicht den Weg zum schnellen Umschaltspiel und hielten die Kugel zu lange am Fuß, statt diese mit wenigen Kontakten durch die eigenen Reihen laufen zu lassen. Doch mit fortschreitender Spieldauer nahm das Geschehen auf der Südspitze zunehmend Fahrt auf. Vor Allem die Zweikämpfe wurden nun härter geführt und Schiedsrichter Salzmann musste nicht selten mit einer gelben Karte beruhigend eingreifen. Elf Minuten waren absolviert, als Christoph Lau Ziel eines mustergültigen Seitenwechsels wurde und in den Strafraum zog. Dort suchte er nicht etwa seinen Mitspieler in der Zentrale, sondern umkurvte geschickt einen Bengener Verteidiger und löffelte den Ball mit seinem linken Fuß flach ins untere Toreck. 1:0! Quasi im Gegenzug kopierten die Gäste den Angriff der Werther. Ein Treffer war ihnen aber nicht vergönnt, denn die Latte rettete für Blau-Weiß. Die Szene war die Initialzündung für die bis dahin stärkste Phase der FSG. In der 25. Minute setzte Johannsen vor dem eigenen Sechzehner zu einer eigentlich guten Grätsche an, kam gegen seinen Kontrahenten jedoch eine Millisekunde zu spät, sodass es Freistoß gab. Zudem sah Johannsen die gelbe Karte – eine harte Entscheidung. Bengens Christoph Ferenc zirkelte den Ball flach und mit Schwung zum Ausgleich ins Netz. In der nächsten Situation war es wieder das Aluminium, das den Werthern als zwölfter Mann zur Seite stand. Der Pfosten vereitelte das Führungstor der Gäste. Die 36er versuchten nun mit allen Mitteln, wieder Stabilität in die Defensive zu bringen, was ihnen im Anschluss an brenzlige 15 Minuten auch gelang. Als alle Zuschauer auf der Südspitze schon mit einem Remis zur Pause rechneten, versetzte der SVN seine Fans mit einem famosen Doppelschlag in Ekstase. Doch der Reihe nach: Zunächst punktete der Kapitän bei einer Standardsituation höchstpersönlich. Eine unglückliche und viel zu kurze Abwehr eines Bengener Verteidigers drosch „Mister Icecold“ Parschau zur Niederwerther Führung in die Maschen (42.). Der Jubel des Anhangs war noch nicht verstummt, da setzte Sascha Nobel eine seiner ganz besonderen Duftmarken und schlenzte das Leder aus spitzem Winkel und hoher Distanz mit einem feinen Schuss in den Giebel (44.). Eine Wahnsinns-Hütte des Youngsters, der neben seinem Tor auch mit einer neuen windschnittigen Frisur begeistern konnte. Zur Halbzeit stand es somit 3:1.

Beide Teams begannen die zweiten 45 Minuten unverändert. Der FSG war anzusehen, dass sie sich mit der Niederlage nicht abfinden wollte. Ein probates Mittel gegen die gut organisierte SVN-Defensive fanden die Gäste aber zunächst nicht. Ralf Bachem sorgte in der 66. Minute für die erste Auswechslung des Tages. Martin Nolden ersetzte Tim Riedl. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Partie etwas abgeflacht, die Werther verwalteten ihre komfortable Führung und ließen nur selten Chancen der Bengener zu, die sich auf der Insel sehr schwer taten. Aufgeben wollten sie aber nicht, und so kamen die dunkel-blau gekleideten Eifelaner nach 70 Minuten zu ihrer besten Möglichkeit im zweiten Durchgang. Stefan Ciesla , mit 4 Treffern gefährlichster Bengener Torjäger der laufenden Spielzeit, durchbrach die Werther Viererkette in einer Schnittstelle. Dann versagten ihm allerdings die Nerven, sein überlegter Schuss verfehlte das Gehäuse von Keeper Linde um Haaresbreite. Es war nicht mehr lange zu spielen und es sah gut aus für die Mannschaft von Trainer Brace. Die Schlussphase sollte es noch einmal in sich haben, denn der kleine SVN-Regisseur Christoph Lau hatte nun seinen großen Auftritt im „Theater Südspitze“. Eine Flanke von Nobel konnte die Hintermannschaft der FSG noch hoch aus dem Strafraum bugsieren, doch gut 25 Meter vor dem Gehäuse lauerte Lau, der die Kugel mit einer Direktabnahme in den Winkel hämmerte (81.). Das zweite Traumtor an diesem Sonntag! Der gebürtige Dresdner wurde im Anschluss mit schallenden „Dynamo, Dynamo!“-Sprechchören frenetisch gefeiert. Der zwischenzeitlich eingewechselte Christian Groß erzielte nach kurioser Vorarbeit vom ebenfalls eingewechselten Matthes Stein in der 89. Minute gar den fünften Treffer für die 36er. Vorangegangen war ein schöner Flankenlauf von Marcel Smock. Beim Stand von 5:1 beendete der Referee die Begegnung.

Fazit: Der SVN verschafft sich Luft. Nach der Klatsche gegen Aufstiegsfavorit Oberwinter zeigten die Mannen um Kapitän Parschau eine gute Reaktion. Der Sieg fiel aber unter dem Strich etwas zu hoch aus, gerade hinsichtlich der ersten Halbzeit. Wenn es ganz unglücklich für die Werther gelaufen wäre, hätte es zur Pause auch 1:3 statt 3:1 stehen können. Am Ende waren die drei Punkte doch absolut verdient. Das nächste Match betreiten die Blues am kommenden Samstag, dem 19.10.2013, beim Tabellennachbarn FC Gönnersdorf. Anpfiff ist um 17:15 Uhr.