FC Gönnersdorf – SVN 3:2 (1:0)

Erste Mannschaft unterliegt beim Tabellennachbarn

Bereits am Samstag mussten die Profis des SVN auswärts in Gönnersdorf antreten. Der 5:1-Heimsieg am vorletzten Sonntag gegen die FSG Bengen hatte, vor allem bei den Fans der Blues, Appetit auf mehr gemacht. Deshalb begleiteten wieder viele Werther Zuschauer die Mannschaft von Robby Brace in die Ferne. Dem Trainer standen mit Smock, Groß und Kapitän Parschau drei Leistungsträger nicht zur Verfügung. Linde begann wie gewohnt im Tor, während Bähner, Schmengler, Johannsen und Stein die Viererkette bildeten. Die Mittelfeld-Achse wurde durch Granic und Lau besetzt, zudem feierte Youngster Lukas Hoffmann sein Startelfdebüt. Über die Außen kamen Schäfer und Nobel, Trapp sollte die Offensive beleben.

Die Hausherren legten einen Blitzstart hin. Überfallartig spielten sie vom Anstoßpunkt einen präzisen Ball auf den rechten Flügel, von wo aus der völlig freistehende Wagner im Strafraum per Flanke bedient wurde. Einzig Linde war es zu verdanken, dass es nach wenigen Sekunden nicht bereits 1:0 stand, denn er vereitelte den Treffer mit einem fantastischen Reflex. Jetzt waren die Werther wach und versuchten ihrerseits, möglichst schnell für Torgefahr zu sorgen. Dies gelang ihnen, in dem sie die Gönnersdorfer Verteidiger immer wieder zum Rückpass zwangen und anschließend den unsicher wirkenden Torwart unter Druck setzten. Dabei belohnte Trapp seine Farben fast mit einem Schuss aus der Distanz. Diese gute Phase der Insulaner blieb jedoch nur eine Momentaufnahme und das „Hier-geht-was-Gefühl“ verflog schnell wieder, denn der FCG stabilisierte seine Defensive und erarbeitete sich zeitgleich über Standardsituationen gute Chancen. Über eine solche kamen die Gastgeber dann auch zum Führungstor; Schmidgen schnippelte das Leder via Freistoß passgenau über die Linie (22.). In der Folge ließen die Gönnersdorfer nicht nach. Bei der nächsten Gelegenheit wurden sie mittels eines Eckballs  gefährlich. Erneut war es Schmidgen, der den Jubel schon auf den Lippen hatte, doch letztendlich prallte sein Kopfball nur gegen das Aluminium. Glück für die Blues, die an diesem Abend weitestgehend ideenlos und nicht selten mit langen Flanken in die Spitze agierten. Diese Vorstöße stellten für die FC-Abwehr keine Herausforderung dar, die Aktionen des SVN waren auf dem kleinen Feld zu ausrechenbar. So war die Pausenführung keineswegs unverdient.

Die zweite Halbzeit knüpfte an den Spielverlauf der ersten 45 Minuten nahtlos an. Die Werther waren selten in der Lage, gegen souverän aufspielende Gönnersdorfer gute Stiche zu setzen. Nobel gelang es zwar das ein oder andere Mal, sich über die linke Außenbahn durchzusetzen, bei seinen Hereingaben zeigte sich die Hintermannschaft der Hausherren allerdings kompromisslos und konnte jeweils klären. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Schäfer. Nach einem Missverständnis spritzte er gedankenschnell samt Ball in den Strafraum, der Torwart reagierte und verkürzte geschickt den Winkel, Schäfer vergab. Abgesehen von den geschilderten Situationen waren Torraumszenen des SVN Mangelware. Ganz im Gegenteil zum FCG, der stets gefährlich blieb und weiterhin besonders durch seine starken Standards beeindruckte. Wieder war es ein Freistoß, diesmal als Flanke in den Sechzehner getreten, der Gönnersdorf zum Erfolg verhalf. Perfekt getimed lief Wagner ein, die Defensive der 36er spekulierte wohl auf eine Abseitsentscheidung des Referees, welche ausblieb, sodass der Angreifer ungestört zum 2:0 einnicken konnte (71.). Obwohl die Partie bis hierhin in geregelten Bahnen verlief und alles nach einem ungefährdeten Heimsieg aussah, wurde es nun hektisch. Den Stein ins Rollen brachte Sascha Nobel, denn der Goalgetter schaffte es einmal mehr, scheinbar aus dem Nichts einen Treffer zu markieren (76.). Mit einem Distanzschuss sorgte er für neue Hoffnung, plötzlich stand es nur noch 2:1. Die Werther witterten natürlich ihre Chance auf einen Punktgewinn, besonders der eingewechselte Wasserburger, der das Spielgerät aus dem Netz fischte und zum Mittelkreis bringen wollte. Jedoch wurde er bei dem Versuch vom Torhüter umgerissen. Eine glasklare Tätlichkeit, welche der Schiedsrichter nur mit einer gelben Karte ahndete. Fehlentscheidung! Quasi im Gegenzug konnten die Gönnersdorfer den alten Abstand wieder herstellen, als Schmidgen mit zwei einfachen Bauerntricks seine Bewacher vernaschen und schließlich erfolgreich abschließen konnte (80.). Im Anschluss an das 3:1 wollte Keeper Linde das Leder nach vorne dreschen, um es seinen Vorderleuten zu ermöglichen, schnellstmöglich den Anstoß ausführen zu können. Dabei traf er einen Gegenspieler, was der Unparteiische dieses Mal als Tätlichkeit auffasste und rot zeigte. Diskussionswürdig. Das fand auch Christoph Lau, der den Mann in schwarz hinsichtlich des vorangegangen Fehlverhaltens des FC-Keepers auf die Verhältnismäßigkeit ansprach – und als Konsequenz ebenfalls einen Platzverweis erhielt! Der Referee verlor in dieser Szene völlig den Überblick und die Nerven. In der Schlussphase verpassten es die Gastgeber, ihre doppelte Überzahl zu nutzen, um ihre Führung weiter auszubauen. Die Nachspielzeit war angebrochen, als sich die neun Werther eine Ecke erkämpfen konnten. Der flach geschossene Ball flog mit Zunder in den Fünfmeterraum, wo Bähner das Zögern des Gönnersdorfer Schlussmanns ausnutzte und zum 3:2 abstaubte (91.). Der erneute Anschlusstreffer kam jedoch zu spät, sodass der FCG am Ende als verdienter Sieger feststand.

Fazit: Der SVN zeigte eine ausbaufähige Leistung. Obwohl es zum Schluss nochmal spannend wurde, wäre ein Unentschieden für die Blues an diesem Tag mehr als schmeichelhaft gewesen. Da auch die Konkurrenten im unteren Tabellendrittel allesamt patzten, wiegt die Niederlage nicht ganz so schwer. Dennoch müssen und werden die Brace-Jungs im nächsten Heimspiel auf eine Steigerung aus sein, denn mit der SG Unzenbach-Heinzenberg gibt dann eine der stärksten Mannschaften der Bezirksliga Mitte ihre Visitenkarte auf der Südspitze ab. Die SG reist als Tabellenvierter auf die Insel. Nach drei Auftaktniederlagen startete das Team von Markus Stelter eine Serie und konnte in den letzten sieben Spielen den Platz sechs Mal als Sieger verlassen. Anpfiff ist am kommenden Sonntag um 14:30 Uhr.