SVN gewinnt einen Punkt und die Sympathien seiner 250 Fans!
Mit rauschendem Beifall wurde das blau-weiße Team von Trainer Robby Brace verabschiedet, als der überaus gute und souveräne Referee die engagierte Bezirksliga-Partie zwischen dem SV Niederwerth und dem Meisterschaftsfavoriten SG Andernach vor 250 begeisterten Zuschauern abpfiff. Neben dem hochverdienten 1:1-Unentschieden blieb den Fans auf dem Wembley-Rasen der Südspitze die Erkenntnis: Der SVN ist bei nun 5 Punkten und 7:3 Toren auf Platz 7 der Bezirksliga angekommen.
Ohne Schmengler, Smock, Granic, Sito und dem langzeitverletzten Schmidt musste Trainer Brace wiedermal eine taktisch neue Variante aus dem Ärmel schütteln, um gegen die starke Andernacher Mannschaft überhaupt ins Spiel kommen zu können: 4-5-1! In der Innenverteidigung vertraute er den perfekt harmonierenden Lars Johannsen und Oldie Thorsten Groß. Außen verteidigten Mattes Stein und Patrick Keul mit Schmackes. Als 6er sollten Micki Parschau und Philipp Wasserburger vor allem das starke Mittelfeld der Bäckerjungen um Kossmann und Rörig mit Kawumm in Schach halten, und die Kreativabteilung um Lau, Schäfer und den zurückgezogenen Trapp versuchten vorne Sascha Nobel in Position zu bringen. Das gelang der jungen Insel-Elf auch schon fast in der Anfangsphase, als der SVN gute Szenen hatten und mit einem Lattenknaller von Nobel knapp scheiterten. Die Gäste erkannten schnell, dass sie so einfach nicht auf der Insel abräumen konnten und erhöhten die Schlagzahl, die Folge: mehr Ballbesitz, mehr Präsenz. Das Spiel nahm nun Fahrt auf, viele Zweikämpfe bestimmten das Match, der SVN hielt couragiert dagegen, doch Andernach setzte die feineren Akzente, der Favorit kam in Schwung. Mehrfach brannte es im Werther Strafraum, doch immer wieder klärte die Defensive aufopferungsvoll oder spätestens beim supersicheren Goalie Dennis Linde war Schluss mit lustig. Die hoch dekorierten Gäste scheiterten wiederholt an der eifrigen blau-weißen Abwehr. In dieser Phase fehlte es aber an Entlastung und die SG war dem Führungstreffer nah, doch er fiel nicht – zum Glück, es blieb bis zur Halbzeit beim 0:0, schmeichelhaft für die Platzherren.
In der Pause entschied sich das Team um Trainer Brace für eine andere Variante: engagierteres Spiel im Mittelfeld, den zweiten Ball gewinnen, überfallartig in die Offensive kommen. Die Zuschauer trauten ihren Augen nicht, der SVN, er trieb das Spiel an. Andernach, der Favorit, war beeindruckt, wie vor allem Ossi Lau die Fäden zog und sein Team nach vorne peitschte. Andernach in Bedrängnis. Nur im Abschluss blieb der SVN nicht zwingend genug, Ecken und Torschüsse fanden ihr Ziel nicht, auch die Andernacher Mannschaft verfügt über eine starke und robuste Abwehr, die solche Drangperioden überstehen kann. Niederwerth blieb aber am Drücker, doch mitten in diese beste Phase der Bluewhite Insel-Army kamen die Gäste eiskalt zurück ins Spiel. Rörig dribbelte sich in der 64. Minute durch die halbe Mannschaft des SV, steckte durch auf den agilen Hasan Külahcioglu, der Torwart Linde mit einem satten Flachschuss zur 0:1-Führung überwand: ein super Tor! Doch der SVN wollte sich nicht geschlagen geben, die Gäste meinten nun, spielerisch die Führung verwalten und ausbauen zu wollen und hatten die Rechnung ohne den SVN gemacht. Mit Dampf ging das Team zu Werke, schnell in Ballbesitz kommen, dann die Gäste in Verlegenheit bringen mit schnellen Kontern. Hier war noch längst nicht Feierabend im Duell David gegen Goliath, das spürten auch die Zuschauer, sie gingen mit und trieben ihre Elf nach vorne – mit Erfolg. 70. Minute: Gutes Passspiel von Lau auf Schäfer, der findet Nobel, der weiter auf Trapp, steht mit dem Rücken zum Tor, wendet sich wie kleines dickes Müller und zirkelt mit der Picke das Ding in die Ecke zum 1:1. Die Südspitze wurde zum Tollhaus. Andernach, ziemlich angesäuert, wollte unbedingt den Dreier. Es ging nun robuster zu, beide schenkten sich nichts, mehrfach musste der Referee die Gangart mit Gelb beruhigen. Andernach kam, aber Linde hält alles – und der SVN behält den Mumm ebenfalls weiter nach vorn zu spielen. Karst, für Wasserburger gekommen, hatte die Chance, Nobel könnte abziehen, auch Johannsen taucht im Zentrum auf – vergebens. In der Schlussphase nochmal Andernach, ein Tor lag in der Luft in dieser brisanten Partie, doch zum Ende hielten Linde und sein SVN den hoch verdienten Punkt fest und verdienten sich den brausenden Beifall seiner Fans. Das Team von der Insel bleibt auch nach drei Spielen in der Bezirksliga ohne Niederlage und muss jetzt zum wiedererstarkten FC Plaidt, wo Ex-Profi Norman Olck die Liga aufmischt. Auch gegen die Blau-Weißen? Spiel am Samstag, 07.09.2013, 17.30 Uhr, Rasenplatz Pommerhof Plaidt, Auftritt SVN.
Der SVN – das Team: Dennis Linde, Micki Parschau, Matthias Stein, Patrick Keul, Thorsten Groß, Christof Lau, Lars Johannsen, Philipp Wasserburger (79. Tim Karst), Christian Trapp, Sascha Nobel, Alexander Schäfer. Auf der Bank: Björn Bähner, Josh Lang, Lukas Hoffmann, Manu Stein, technischer Direktor Zimbo Zimmermann, Trainer Robby Brace und Physio Anja Soika.