Trapp mit fünf Hütten gegen Lay – Dritte Mannschaft holt ersten Sieg
Ganze vierzehn Treffer fielen am vergangenen Wochenende in den drei Partien der SVN-Herrenteams, sieben von neun Punkten blieben auf der Insel. Die Dritte Mannschaft beendete am Samstagabend ihre Durststrecke und feierte im Derby gegen Urbar II den ersten Sieg der laufenden Spielzeit. Die „Zwote“ steckte trotz Rückstand nicht auf und erkämpfte letztendlich ein Remis gegen den SC Simmern, während die Erste Mannschaft im Duell mit dem TSV Lay nach anfänglichen Schwierigkeiten deutlich mit 5:2 gewann. Mann des Tages war Christian Trapp, der alle fünf Treffer erzielte.
Personell stark verändert ging der SVN III in die immer junge Begegnung mit dem FC Urbar II. Mit Thorsten Stein, Michael Kaul und Thorsten Groß standen Trainer Knust gleich drei Routiniers zur Verfügung. Groß verstärkte die Buben-Abwehr um Hause und Bähner, während Stein im Mittelfeld und Kaul im Angriff ihre Erfahrung einbringen und weitergeben sollten. Trotz der ungewohnten Formation fand sich die Werther Elf schnell und baute ein sicher stehendes Gefüge auf. Hinten brannte so gut wie nichts an, die Gäste taten sich schwer gegen zweikampfstarke Sechsunddreißiger. Einziges Manko aus blau-weißer Sicht waren einige Unkonzentriertheiten. Oftmals wurde der Ball gut erkämpft, die anschließenden Pässe in die Spitze jedoch blieben zu ungenau. In einer ersten Halbzeit mit nur wenigen Torraum-Szenen hatten Schmengler und Stehrle die besten Möglichkeiten, auf der Gegenseite blieb Urbar gänzlich blass. Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten dann allerdings die Roten – erste Chance, erstes Tor! FCU-Oldie Wolfgang Kick avancierte durch einen platzierten Schuss ins obere Eck zum Nutznießer einiger gescheiterter Klärungsversuche (50.). Die Werther reagierten geschockt und fanden in der Folge nicht zu ihrem Plan zurück. Urbar drängte auf den nächsten Treffer und machte das Spiel, die Defensive der Blues ließ jedoch keine weiteren nennenswerten Gelegenheiten mehr zu. Nach zwanzig Minuten fingen die Hausherren sich wieder und begannen, die Gäste vorne zu beschäftigen. Otto Kaul wurde mit einem sehenswerten Pass ins Rampenlicht gerückt, versetzte gleich zwei Bewacher mit einfachsten Mitteln und schloss trocken zum 1:1 ab (70.). Jetzt war richtig Zunder in der Partie, durch rassige Zweikämpfe entwickelte sich ein unverkennbares Derby. Stein schlug einen langen Ball auf Stehrle, der in der Mitte wiederum den heranrauschenden Wiemer fand. Der Angreifer drückte das Leder zum 2:1 über die Linie und brachte die Stimmung bei den zahlreichen Zuschauern auf den Höhepunkt (82.). Urbar wurde nochmal über Standards gefährlich, der Ausgleich war ihnen am Ende aber nicht mehr vergönnt. Ein fantastischer und emotionaler Erfolg für den SVN III!
Den traditionsreichen Fußball-Sonntag eröffnete die Reserve der Blues mit ihrem Heimspiel gegen den noch punktlosen SC Simmern. Nach dem mäßigen Remis in der Vorwoche gegen den TSV Lay II wollten die Jungs um Kapitän Herzig wieder einen Sieg verbuchen, um den sicheren Abstand auf das untere Tabellendrittel weiter aufrecht zu erhalten. Die angezählten Gäste aus dem Westerwald mussten auf ihre Stammspieler Glomb und Steinebach verzichten, dennoch wollten auch sie durch eine couragierte Vorstellung den Negativtrend stoppen. Die Begegnung begann aus Werther Sicht verheißungsvoll. Keine drei Minuten waren absolviert, da sorgte Caspers mit einem Sturmlauf über den rechten Flügel erstmals für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Simmern war die Verunsicherung aufgrund des schlechten Saisonstarts anzumerken, die Blues diktierten das Tempo und kamen in Person von Andreas Ohlef zu einer weiteren guten Chance, die der SC-Keeper mit einem hervorragenden Reflex entschärfen konnte. Im weiteren Verlauf verflachte die Partie zusehends, die Werther vernachlässigten in manch einer Situation die Rückwärtsbewegung und ließen die Simmerer nun mehr gewähren. Nennenswerte Möglichkeiten sprangen in dieser Phase weder für die Blues noch für die Gäste im roten Dress heraus. Patrick Keul, Simmerer Torjäger mit kurzer SVN-Vergangenheit, nutzte sodann aber die erste Gelegenheit zur überraschenden Führung. Mit einem überlegten Kopfball überwand er den zögernden Werther Schlussmann Sekunden vor dem Pausenpfiff (45.). Nach dem Seitenwechsel kam es knüppeldick für die Elf von Trainer Sebastian Luckei, denn der Referee entschied auf Strafstoß für Simmern. Kategorie: „Kann man geben, muss man aber nicht“. Dem SC war’s egal, Keul verwandelte sicher zum 0:2 (54.). Jetzt war guter Rat teuer. Luckei sah sich zum personellen Handeln gezwungen und brachte Christian Ohlef aufs Feld. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich nur wenige Augenblicke später herausstellen sollte – Distanzschuss Ohlef, abgefälschter Ball, Anschlusstreffer (60.)! Der SVN war wieder im Rennen und erhöhte, angetrieben von den Werther Fans, das Engagement. Technisch nicht immer fein anzusehen, boten sie den Westerwäldern aber kämpferisch die Stirn und waren sichtbar gewillt, noch etwas Zählbares aus dem schon verlorengeglaubten Match mitzunehmen. Doppeltorschütze Keul wurde zum Wiederholungstäter und erwies seinem Team mit seiner gelb-roten Karte einen Bärendienst. Die Luft auf der Südspitze knisterte weiter vor Spannung, der Ausgleich wollte trotz aller blau-weißer Anstrengungen aber einfach nicht fallen. Zu ungenau waren die Aktionen vor dem gegnerischen Gehäuse. Die Zeit war quasi schon abgelaufen, als Edeljoker Ohlef erneut an den Ball kam und die Kugel irgendwie an Freund und Feind vorbei mit der Picke über die Linie spitzelte und die Fans der Insulaner nahe an den Herzkasper brachten. 2:2, Feierabend! Mit dem Punkt kann die „Zwote“ der Blues aufgrund der soliden Resultate aus den vorangegangenen Partien weitaus besser leben als der SC Simmern.
14:30 Uhr, Prime-Time. Die ungeschlagene Erste Mannschaft des SVN empfing den ebenfalls noch unbezwungenen Ligakonkurrenten TSV Lay. Im Vergleich zur Vorwoche musste Coach Robert Brace auf Dominik Süßmeyer und Neuzugang Sandro Heinemann verzichten, dafür standen ihm, zumindest zum Wechseln, die beiden Langzeitverletzten Parschau und Hamann wieder zur Verfügung. Für Süßmeyer begann Jannis Fröhlich in der Startformation. Von Beginn an hatten die Werther Hausherren so ihre liebe Mühe mit den Gästen von der Mosel, die mit einem auf Konter ausgerichteten System agierten. Viele Unkonzentriertheiten spielten dem TSV buchstäblich in die Karten, über die schnellen Stürmer Braun und Sperk kamen die Layer immer wieder gefährlich in die Umschaltbewegung. Zunächst konnte SVN-Goalie Linde noch hervorragend einen frühen Rückstand vermeiden, dann aber setzte sich Braun erneut gut durch und erzielte mit einem Flachschuss die verdiente Führung für seine Farben (22.). Trainer Brace war überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftreten seiner Jungs und mahnte zur Ordnung. Spielmacher Lau ließ sich nun vermehrt auf die Sechs fallen, um das blau-weiße Geschehen aus einer stabilen Defensive und aus der Tiefe heraus anzukurbeln. Der Plan ging auf: Trapp wurde gekonnt in Szene gesetzt und zeigte im Abschluss seine Kaltschnäuzigkeit (28.). Ausgleich! Trotzdem, die Werther gaben weiterhin kein gutes Bild ab. Die Zweikämpfe wurden zu lasch und inkonsequent geführt, zu oft konnte Lay gefährlich in Erscheinung treten. Torwart Linde war es, der sein Team mit zwei weiteren Paraden vor einem erneuten Rückstand bewahrte. Nicht dem TSV gelang der nächste Treffer, sondern dem SVN – mit dem Halbzeitpfiff markierte Trapp per Elfmeter das schmeichelhafte 2:1 (44.). Direkt nach Wiederanpfiff egalisierten die Gäste verdientermaßen das Ergebnis, Braun zog zudem in seinem Privatduell mit Trapp gleich und netzte ebenfalls zum zweiten Mal ein (51.). Dann aber nahm der Südspitzen-Express Fahrt auf, die Werther waren wieder an der Reihe. Selbstbewusst verbesserte sich das grade das Aufbauspiel von Minute zu Minute, der Ball zirkulierte jetzt sicherer durch die eigenen Reihen. Die logische Konsequenz waren mehrere gute Torgelegenheiten für den SVN. Fröhlich, einer der auffälligsten Heimakteure, scheiterte mit einem strammen Schuss noch an Keeper Hürter, ehe Trapp goldrichtig stand und zum 3:2 abstaubte. In der nächsten Aktion suchte Fröhlich nach Traumpass von Lau uneigennützig den Nebenmann, und der hieß wieder Trapp! Eine gute Stunde war absolviert, da stand es 4:2. Trapp, der einen absoluten Sahne-Tag erwischt hatte, sorgte mit seinem fünften Tor gar für den 5:2-Endstand (81.), bevor der umsichtig leitende Referee Axel Bach abpfiff. Kantersieg.
Am kommenden Wochenende findet der jährliche Kameradschaftsabend des SVN statt, Spiele der Seniorenmannschaften entfallen. Auf die Erste Mannschaft wartet zuvor dennoch eine harte Woche: Am Mittwochabend gastieren die Blues im Bitburger-Kreispokal beim SV Weitersburg II und am Freitag müssen die Brace-Guys beim SV Pfaffendorf ran (Anstoß jeweils um 19:30 Uhr). Während die „Zwote“ zeitgleich beim BSV Weißenthurm vorspielt, reist die Dritte Mannschaft am Donnerstagabend ebenfalls auf die Höhe zum SV Pfaffendorf II. Auch hier rollt der Ball ab 19:30 Uhr.