Fröhlich und Lau drehen Partie – „Zwote“ verliert deutlich gegen Meister Vallendar
Am vergangenen Wochenende waren die Gefühle bei den blau-weißen Kickern gemischt: Die Reserve des SVN konnte gegen den SC Vallendar nicht gewinnen, wohingegen die Erste Mannschaft mit einem furiosen Endspurt noch einen verdienten Heimsieg gegen den FV Rübenach einfahren konnte.
Am Sonntagvormittag gastierte die erste Garde des SC Vallendar bei der zweiten Garnitur des SV Niederwerth. Die Grün-Weißen wollten mit einem Sieg die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg klar machen, die Insulaner hingegen wollten für eine Überraschung sorgen und die Aufstiegsfeier des Favoriten noch eine weitere Woche nach hinten verschieben. Bei bestem Wetter fanden sich zahlreiche Zuschauer auf der Südspitze ein und sorgten für eine gute Derby-Atmosphäre. SVN-Coach Luckei musste auf die Langzeitverletzten Clemens Caspers und Jonas Weber als auch auf Michael Herzig verzichten, der beim Dorfturnier mit seiner Mannschaft zwar den Siegerpokal erringen konnte, aber im Finale höchst unglücklich stürzte. Außerdem konnte Andreas Ohlef nur angeschlagen ins Match gehen. Der Kapitän hatte sich beim nächtlichen Brötchenschmieren einen Cut an der Hand zugezogen. Vor Torhüter Jonas Andersen begannen in der Viererkette neben Ohlef auch Jannick Schemmer, Dennis Kesselheim und Manuel Stein. Davor sollten „Oldie“ Oliver Roedig, Steven Gerstenberg und Christian Ohlef die beiden Außen Oliver Schmengler und Christopher „Christopher Stein“ Stein sowie Stoßstürmer Enzo Calamusa bedienen. Das Spiel begann wie erwartet: Der SC Vallendar war auf Feldhoheit und Ballbesitz fokussiert, schaffte es in den Anfangsminuten jedoch kaum, Torgefahr auszustrahlen. Doch nach zehn Minuten landete eine unzureichend geklärte Flanke bei einem Vallendarer Stürmer, der den Ball 16 Meter vor dem Tor über die Fäuste von Andersen bugsierte und somit für die Gästeführung sorgte. Der SVN fand nach dem frühen Rückstand nur schwer ins Spiel zurück, konnte Vallendar aber weitgehend vom eigenen Tor fern halten. Umso kurioser war es, dass Vallendar nach gut einer halben Stunde nach einer eigentlich ungefährlichen Flanke und einem individuellen Patzer auf 2:0 erhöhen konnte. Calamusa hätte direkt nach Wiederanpfiff auf 2:1 verkürzen müssen, aber der sonst so treffsichere Stürmer konnte den Ball nicht im Tor unterbringen. Als alle schon mit dem Halbzeitpfiff rechneten, erhöhten die Grün-Weißen mit einem Distanzschuss sogar auf 3-0. Der Aufstieg des Nachbarn war somit schon zur Pause so gut wie in trockenen Tüchern, dennoch nahmen sich die Insulaner für die zweite Halbzeit einiges vor. Manuel Stein verzog wenige Minuten nach der Pause nur knapp, zudem konnten ein Kopfball von Christopher Stein und ein Schuss von Enzo Calamusa vom sympathischen Gäste-Keeper Mike Moritz Lohrer abgewehrt werden. Der SC Vallendar verwaltete gekonnt das Ergebnis und erhöhte 20 Minuten vor dem Ende auf 4:0. Einen Schuss aus der Entfernung konnte Andersen nur nach vorne abprallen lassen, wo ein Gäste-Stürmer keine Mühe hatte zum nächsten Tor abzustauben. Als sich der mit Technik gesegnete Abwehr-Hühne Jannick Schemmer verletzte und die Blau-Weißen aufgrund von schon drei getätigten Wechseln den Rest der Partie in Unterzahl agieren mussten, konnte der SCV in den Schlussminuten auf 5:0 und 6:0 erhöhen. Somit stand am Ende eine hohe Derbyniederlage zu Buche, die mit Sicherheit das ein oder andere Tor zu hoch ausfiel. Die Zweite Mannschaft des SV Niederwerth gratuliert dem SC Vallendar zur verdienten Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga B Koblenz, wobei angemerkt sein muss, dass die Vallendarer zum Thema „Feiern“ bei nächster Gelegenheit doch besser nochmal beim SVN eine Lehrstunde nehmen sollten.
Nachmittags war der FV Rübenach mit Ex-SVN-Kicker Sascha Nobel zu Gast auf der Südspitze, um sich am drittletzten Spieltag der Kreisliga A Koblenz mit der Ersten Mannschaft der Blues zu duellieren. Die Werther Coaches Tobias Schmidt und Dominik Süßmeyer brachten Dennis Linde von Anfang an im Tor, davor agierten Björn Bähner, Marcel Smock, Kapitän Dominik Schmengler und Matthes Stein in der Viererkette. Im Mittelfeld spielten Jan Weeser, Marco Bernardy und Christoph Lau zentral, über die Flügel sollten Stefan Zimmermann und Florian Ebert Jannis Fröhlich in vorderster Linie in Szene setzen. Der SVN begann bei strahlendem Sonnenschein sehr konzentriert und engagiert gegen die Gäste aus Rübenach, eine gute zweikämpferische Präsenz und direkte Wege in die Spitze zeichneten das Werther Spiel in der Anfangsphase aus. Und diese blau-weißen Anstrengungen hatten gleich gute Torraumszenen zur Folge. Fröhlich scheiterte zunächst am Aluminium, dann am hervorragend reagierenden FV-Keeper. Auch Kreativposten Christoph Lau fand nach schönem Flugball aus der Tiefe seinen Meister in Rübenachs Schlussmann. Bis zur Pause blieb es beim torlosen Unentschieden, weil die Werther Tore noch im Sack waren und Dennis Linde bei den wenigen guten Rübenacher Offensivaktionen ein sicherer Rückhalt für die Insulaner war. Beide Teams gingen unverändert in die zweite Hälfte, die es am Ende richtig in sich haben sollte. Aber der Reihe nach: Rübenach kam nach dem Seitenwechsel besser in die Begegnung, bot den Blues jetzt in den Zweikämpfen Paroli und suchte seinerseits schnörkellos den Weg in Richtung des Werther Tors. Die Hausherren verpassten es, primär spielerische Lösungsansätze zu finden und versteiften sich oftmals auf lange Bälle. Gute Torchancen für den SVN blieben trotzdem keine Mangelware. Eine wohl mit spielentscheidende Szene ereignete sich nach rund einer Stunde, als der Referee nicht etwa auf Elfmeter für die Gäste, sondern auf Schwalbe entschied und Rübenachs bereits verwarnten Angreifer via Ampelkarte des Feldes verwies. In Überzahl wollten die Werther unbedingt den Sieg, Jan Weeser traf nach tollem Ballgewinn und sehenswerter Einzelaktion zum Leidwesen der zahlreichen SVN-Fans nur den linken Pfosten. Und es kam noch dicker für die Sechsunddreißiger: Quasi im Gegenzug konterte Rübenach in einer seiner selten gewordenen Angriffe die Hausherren aus und erzielte das 0:1 (85.). Blankes Entsetzen an der Seitenlinie – doch noch war nicht Feierabend auf der Südspitze! Einige Werther Akteure waren mit dem Gegentreffer bereits vor Enttäuschung ins Gras gesunken, doch die verletzte Kampfsau Micky Parschau forderte seine Kameraden von der Seitenlinie aus in Kahn-Manier nochmal zum Fighten auf: Immer weiter, immeeeer weiter! Und das Unfassbare nahm seinen Lauf. Christoph „Ossi“ Lau schnappte sich das Leder in der Zentrale, steckte durch auf den gestarteten Fröhlich, der vorbei am Schlussmann zum 1:1-Ausgleich einschob. Tollhaus Südspitze! Keine hundertzwanzig Sekunden später stand Lau wieder im Fokus, bekam im Strafraum erneut die Kugel und zimmerte diese auf fantastische Art und Weise unter die Latte zum 2:1-Siegtreffer. Und die Werther drehten endgültig am Rad. Wenig später war Schluss und die Südspitze wieder um eine Gänsehaut-Geschichte reicher.
Die kommenden Aufgaben der SVN-Teams im Überblick:
Kreisliga A Herren, VfL Kesselheim – SVN, Samstag 14.05.2016, 16:00 Uhr
Bezirksliga Mitte Damen, SVN – FC Horchheim, Montag 16.05.2016, 17:00 Uhr
Kreisliga C Herren, TSV Lay II – SVN II, Dienstag 17.05.2016, 20:00 Uhr