Seniorenspielbetrieb: Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!

Nenad Lazarevic macht mit zwei Freistoßtoren den Unterschied und bringt den SVN auf Siegkurs

Derbytime am Sonntagnachmittag! Zum immer jungen Lokalduell empfing der SV Niederwerth den SV Viktoria Weitersburg vom benachbarten Kubbe. In einer zerfahrenen Partie machte Nenad Lazarevic den Unterschied, der innerhalb von fünf Minuten gleich zwei Freistöße im Tor der Gäste unterbringen konnte. Am Ende siegte der SVN mit 4:2 (1:1). Vormittags verlor die „Zwote“ ihr Heimspiel gegen Güls mit 3:2, nachdem der Schiedsrichter kurz vor Schluss ein Tor aus deutlichster Abseitsposition nicht abpfiff. Auch die Dritte Mannschaft der Blues konnte nicht punkten und verlor ihr „kleines“ Derby gegen den SVW III am Samstagabend mit 2:4.
Zum Klassiker in der Kreisliga A Koblenz konnte das SVN-Trainerteam um Lars Johannsen wieder auf Yannik Rendgen, Björn Bähner, Nenad Lazarevic, Robin Meyer und auch Marcel Smock zurückgreifen. Die drei erstgenannten spielten auch direkt von Anfang an. Dafür fehlten neben dem Langzeitverletzten Christopher Stein auch die Routiniers Christoph Lau und Dominik Schmengler. Im Tor begann Dennis Linde, vor ihm in der Viererkette spielten Kapitän Steven Gerstenberg, Björn Bähner, Jan Lohrum und Nicolai Rau. Im bewährten 4-3-3 bildeten Luca Karbaum, Micki Parschau und Nenad Lazarevic das Mittelfeld, die offensive Dreierreihe besetzten Yannik Rendgen, Leon Hause und Marcel Kaul. Der SVN fand erstmals in dieser Saison nicht gut in eine Begegnung, kam nicht in die Zweikämpfe und ließ forsch aufspielende Weitersburger zu sehr gewähren. Der noch punktlose Tabellenletzte war das bessere Team in einer nicht gerade ansehnlichen A-Klassen-Partie, doch die Führung markierten die blau-weißen Hausherren mit ihrem ersten richtig guten Spielzug: Leon Hause hatte seinen Bewacher Marzilius per Finte aussteigen lassen und dann direkt auf den gestarteten Marcel Kaul durchgesteckt, der zum 1:0 vollendete (30.). Nur wenige Minuten später sollten die Gelben aber zum verdienten Ausgleich kommen. Auf den Außen wurde Niklas Jösch in Szene gesetzt und dieser machte sich sodann auf den Weg in den Strafraum, wo er aus spitzem Winkel zum Abschluss kam und zum 1:1 einnetzen konnte (39.). Kurz darauf hatte SVW-Spielmacher Murseli die Riesenchance zum 1:2, doch er verzog. So war das Remis zur Halbzeit durchaus etwas schmeichelhaft für die Insulaner, die im ersten Durchgang ihre bis dato schlechteste Saisonleistung gezeigt hatten. Zu Allem Überfluss aus Werther Sicht konnte der nach einem Luftkampf angeschlagene Keeper Dennis Linde nicht weitermachen, für ihn kam zur zweiten Halbzeit Mike Lohrer ins Tor. Auch nach dem Seitenwechsel veränderte sich das Bild zunächst nicht, viele Fehlpässe prägten das Spielgeschehen. Leon Hause, der im Sturmzentrum viel ackerte, wurde wiederholt gefoult und bescherte dem SVN einen Freistoß in zentraler Lage. Nenad Lazarevic schnappte sich das Leder und zwirbelte das Leder herrlich aus 20 Metern in den Knick – eine Wahnsinnshütte, plötzlich lagen die Blues doch wieder in Front (61.)! Und der 38-jährige Routinier hatte nun Blut geleckt, bekam nur fünf Minuten später die nächste Freistoßmöglichkeit aus ähnlicher Position. Dieses Mal entschied er sich für einen flachen Schuss in die Torwartecke – und vollstreckte mit dieser frechen Variante gar zum 3:1 (66.) für den SVN! Die Festung Südspitze war spätestens jetzt ein Tollhaus, die Blau-Weißen auf der Siegerstraße. Feierabend war allerdings noch lange nicht und dem SV Viktoria gelang in den Schlussminuten durch Orangel Köhler der Anschlusstreffer zum 3:2 (85.). Es wurde nochmal hektisch auf dem heiligen Rasen, der SVW zeigte großen Willen und wollte doch noch zum Ausgleich kommen. Der SVN aber entschied das Match mit einer kuriosen Szene endgültig für sich: Kapitän Gerstenberg hatte es nach einem Angriff nicht zurück hinter den Ball geschafft, wurde dann aber nach einem Zweikampf zwischen Hause und einem Weitersburger Verteidiger von letzterem mit einer missglückten Befreiungsaktion weit in der gegnerischen wieder ins Spiel gebracht, umkurvte den herausgeeilten Keeper ganz lässig und schob unter dem Jubel der Werther Anhänger zum 4:2 ins leere Tor ein (95.).
Es bleibt dabei, die Werther Jungs sind zuhause einfach nicht zu schlagen. Der SVN hatte über weite Strecken nicht seinen besten Tag, konnte aber durch Lazarevic und einen kollektiven Kraftakt letztendlich doch das Prestigeduell für sich entscheiden und gleichzeitig den vierten Sieg im fünften Spiel einheimsen. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Derby-Triumph noch gebührend auf der Südspitze gefeiert. Abschließend ein herzliches Dankeschön: Der Spielball des Derbys wurde gesponsert von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Niederwerth um den amtierenden Schützenkönig Michael „Otto“ Kaul, der zu späterer Stunde auch noch das Stadionmikro ergriff und die Gemeinde textsicher durch sämtliches blau-weißes Liedergut führte, bis spät am Abend auch der Letzte freudetrunken das Weite gesucht hatte.
Hier die kommenden SVN-Aufgaben im Überblick:
Kreisliga D Herren, SC Bendorf-Sayn III – SV Niederwerth III, 21.09.19 um 17:00 h (Rhein-Stadion)
Kreisliga C Herren, SC Bendorf-Sayn II – SV Niederwerth II, 21.09.19 um 19:00 h (Kunstrasen Sayn)
Kreisliga A Herren, SC Bendorf-Sayn – SV Niederwerth, 22.09.19 um 14:30 h (Rhein-Stadion)
Kreisklasse Damen, SV Niederwerth – FSG Nettetal, 22.09.19 um 17:30 h (Südspitze)