SV Niederwerth schlägt den SC Vallendar durch spätes Tor von Björn Bähner mit 2:1
Am vergangenen Wochenende konnte der SVN in gleich drei Spielen gegen den SC Vallendar die Oberhand behalten. Am Freitag fuhr die Werther A-Jugend im Vredestein-Stadion gegen die JSG Rheinhöhen II einen 3:2-Auswärtserfolg ein. Die Tore für die Blues schossen Samu Dubale, Basti Schmitz und Christopher Wolsfeld. Am Samstagabend gastierte dann die zweite Herrenmannschaft des SC Vallendar auf der Südspitze und unterlag dem SVN III mit 3:1. Nach durchwachsenem Beginn und frühem Rückstand war es kein geringerer als Marco „Jupp“ Groß, der mit einem Doppelpack per Kopf die blau-weißen Weichen auf Sieg stellte. Marc Döhring machte mit dem dritten Treffer alles klar. Am Sonntagmorgen musste die „Zwote“ ein bitteres 2:3 gegen den SC Simmern hinnehmen. Die Tore von Tim Gotthard und Tobias Stein reichten nicht, um etwas Zählbares auf der Insel zu behalten. Nachmittags kam es dann zum Derby in der Kreisliga A: Die Erste Mannschaft des SVN empfing den SC Vallendar um Spielertrainer Amando Reinhardt. Um eines schon vorweg zu nehmen: Es sollte das denkwürdigste, emotionalste und großartigste Spiel werden, das die Werther Südspitze in den letzten Jahren erleben durfte.
Das Trainer-Team um Lars Johannsen setzte im Vergleich zum hervorragenden Auswärtsauftritt auf der Karthause in der Vorwoche fast auf die identische Startelf. Einzig im Tor löste Timo Colmi wieder Marcel Schottkowski ab. In der Viererkette spielten Luca Karbaum, Kapitän Steven Gerstenberg, Jan Lohrum und Björn Bähner. Im zentralen Mittelfeld begannen erneut Marcel Smock, Micki Parschau und Christoph Lau, die Offensivabteilung wurde durch Nenad Lazarevic und Yannick Rendgen auf den Flügeln und Marcel Kaul in der Spitze besetzt. Wie zuletzt präsentierte sich der SVN von Beginn an hellwach und ergriff sofort die Initiative. Gute Chancen gleich in der Anfangsphase waren die Konsequenz; die Blues verpassten es jedoch, das frühe Tor zu erzielen. Smock hatte die dickste Möglichkeit, verfehlte mit seiner fantastischen Aktion jedoch um Zentimeter das Gehäuse. Die Werther blieben auch in der Folge die klar tonangebende Mannschaft, doch ein Pfiff des Unparteiischen und eine Verletzung sollten die Verhältnisse urplötzlich komplett auf den Kopf stellen. Colmi war aus seinem Tor einem langen Ball entgegen geeilt und wehrte diesen, wohl auf der Strafraumlinie, mit einer Faustabwehr ab. Schiri Bach erkannte dabei ein Handspiel außerhalb des Sechzehners und zeigte dem SVN-Goalie die rote Karte (20.). Eine unklare und ganz harte Entscheidung! Zu allem Überfluss musste auch noch der angeschlagene Leistungsträger Jan Lohrum verletzt vom Feld. Johannsen war also zu gleich zwei Wechseln gezwungen, brachte Dominik Schmengler für die Innenverteidigung. Christoph Lau war neben Colmi selbst der zweite Leidtragende der roten Karte und musste Platz für den Ersatzkeeper machen. Und das war ausgerechnet Mike Lohrer, der vor zwei Jahren von seinem Heimatverein SC Vallendar auf die Insel gewechselt war und mittlerweile auch als Spielausschussvorsitzender im Vorstand fungiert. Er fügte sich gleich souverän ein und machte ein gutes Spiel, war dann aber in der 40. Minute beim Abstauber von Reingans machtlos. Die Ereignisse hatten ihren Tribut gefordert, die Grün-Weißen hatten ihre Überzahl ausgenutzt und führten mit 0:1 auf der Südspitze. Doch die Mannschaft der Blues zeigte sich nur kurz geschockt und nahm schnell wieder das Herz in die Hand. Bähner hätte mit einem Hammer-Freistoß fast den Vallerer Führungstreffer egalisiert, sein Pfund klatschte gegen den Pfosten. Somit blieb es zur Halbzeit beim Werther Rückstand. Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine zum Anpfiff der zweiten 45 Minuten. Der SVN zeigte trotz Unterzahl eine gute Leistung und vor Allem große Leidenschaft. Die zahlenmäßige Überlegenheit der Gäste war im Spielverlauf kaum zu erkennen. Im Gegenteil, die Werther Jungs hatten Oberwasser und wollten sich keinesfalls geschlagen geben. Lars Johannsen kam für Luca Karbaum aufs Feld, die Insulaner setzten auf Offensive und Risiko. Dann sah der Vallendarer Niehaus zu Recht die gelb-rote Karte und verabschiedete sich mit einer unrühmlichen Geste in Richtung des Werther Fanblocks aus der Partie, für die er eigentlich hätte nachträglich rot sehen müssen. Allerdings geschah dies außerhalb des Blickfelds des Referees. Die Schlussphase musste nun also auch der SCV mit nur zehn Mann bestreiten, und das nutzte der SVN gleich eiskalt aus. Youngster Marcel Kaul drückte eine Kopfballvorlage aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie und belohnte somit seine Mannschaft mit dem verdienten Ausgleich. Beim Jubel brachte Vallendars Rogerio Reinhardt Nenad Lazarevic mit einer Tätlichkeit zu Fall, was jedoch wieder außerhalb des Blickfelds des Schiedsrichters passierte und somit ungeahndet blieb. Doch die Nr. 4 des SCV setzte noch einen drauf und streckte Lazarevic nur kurz darauf im Vorbeilaufen und im Rücken des Unparteiischen mit einem Faustschlag ins Gesicht zu Boden. Eine ganz hässliche Szene, das hat auf dem Sportplatz und nirgendswo sonst auf der Welt was zu suchen! Erneut blieb sein Verhalten ungestraft. Lazarevic zeigte Nehmerqualitäten und spielte weiter, wollte gerade jetzt mit seinem Team unbedingt das goldene Tor erzwingen. Und das Unfassbare nahm tatsächlich seinen Lauf. Es gab vier Minuten vor Schluss nochmal Freistoß im linken Halbfeld. Bähner schnappte sich das Leder in dieser eigentlich nicht allzu aussichtsreichen Position und trat zur Ausführung an: Sein Gewaltschuss in die im Strafraum versammelte Menge wurde leicht abgefälscht und schlug letztendlich im langen rechten Eck zum 2:1 hinter dem machtlosen SCV-Keeper Civil ein. Die 250 Werther Zuschauer brachten die Südspitze förmlich zum Explodieren! Trotz fast einstündiger Unterzahl führte der SVN plötzlich mit 2:1 und war drauf und dran, für eine Riesenüberraschung zu sorgen. Vier Minuten plus Nachspielzeit waren noch zu gehen, doch der SVN zeigte sich abgebrüht und brachte die knappe, aber hochverdiente Führung über die Zeit.
Das ist Fußball! Das ist Drama! Das ist die Südspitze! Das ist unser SVN! Was war das für ein Wahnsinnsderby und was war das für eine überragende Leidenschaft der Blues, die mit dem Sieg den SV Weitersburg und den TSV Lay überholen und sich uneinholbar vom Tabellenletzten VfL Kesselheim absetzen konnten. Damit ist der Werther Klassenerhalt in der Kreisliga A Koblenz gesichert! Am letzten Spieltag gastiert der SVN in Bendorf (26.05.2019, 14:30 Uhr) und kann mit einem Sieg auch die Spielvereinigung überholen und einen weiteren Rang nach oben klettern. Sogar Platz neun ist jetzt noch möglich. Hier die weiteren Aufgaben der SVN-Teams in der Übersicht:
Kreisklasse A-Junioren, SVN – JSG Kannenbäcker, 24.05.2019, 19:30 Uhr
Kreisliga D Herren, Spvgg. Bendorf II – SVN III, 26.05.2019, 11:00 Uhr (Kunstrasen Sayn)
Kreisliga C Herren, SF Höhr-Grenzhausen II – SVN II, 26.05.2019, 15:00 Uhr (Moorsberg)
Kreisliga D Herren, Spvgg. Bendorf II – SVN III, 26.05.2019, 11:00 Uhr (Kunstrasen Sayn)
Kreisliga C Herren, SF Höhr-Grenzhausen II – SVN II, 26.05.2019, 15:00 Uhr (Moorsberg)
Alle SVN-Mannschaften freuen sich zum Saisonende nochmal auf die Unterstützung vieler Zuschauer. Im Derby gegen Vallendar kämpften und siegten für unseren Sportverein: Timo Colmi, Luca Karbaum, Steven Gerstenberg, Jan Lohrum, Björn Bähner, Marcel Smock, Micki Parschau, Christoph Lau, Yannick Rendgen, Nenad Lazarevic, Marcel Kaul, Mike Lohrer, Dominik Schmengler, Lars Johannsen, Manuel Stein, Christopher Stein, Leon Hause und Co-Trainer Sven Steinebach
Der Spielball der Partie unseres SV Niederwerth gegen den SC Vallendar wurde gesponsert von den Handballern des HV Vallendar. Der SVN bedankt sich für die tolle Unterstützung und die schöne langjährige Partnerschaft!