SV Niederwerth II – TuS Immendorf II 0:2 (0:0)

„Zwote“ scheitert an Chancenauswertung und Fehlentscheidungen

Am Mittwoch empfing die Reserve der Blau-Weißen die zweite Garde des TuS Immendorf. Während die Roten vor dem Match einen guten sechsten Tabellenplatz vorweisen konnten, befand sich der SVN II nach schwachem Saisonstart durch einen Sieg gegen Rübenach II und einem 1:1 gegen VFR Koblenz II auf dem Weg der Stabilisierung. Trotz Fritz-Walter-Wetter waren viele Insulaner dem Aufruf zur Unterstützung der „Zwoten“ gefolgt und sorgten gemeinsam mit dem Flutlicht für ein tolles Fußballambiente auf der Südspitze. Coach Sebastian Luckei konnte auf einen vollen Kader zurückgreifen, der durch Christoph Lau, Christian Groß und Matthias Stein aus der Ersten Mannschaft ergänzt wurde.

Die Hausherren legten einen Blitzstart hin und wären fast nach fünf Minuten in Führung gegangen. Die gute Chance zum 1:0 blieb jedoch ungenutzt. Kurz darauf öffnete Petrus seine Schleusen. Wie aus Eimern goss es plötzlich auf der Sonneninsel und der Schiedsrichter rief die beiden Kapitäne zusammen, um das weitere Vorgehen zu beratschlagen. Muss das Spiel abgebrochen werden? Die Entscheidung fiel eindeutig aus: Nein, wir machen weiter! Auf der Niederwerther Seenplatte entwickelte sich nun eine kampfbetonte Partie, an ein technisches Ticki-Tacka war natürlich nicht mehr zu denken. Bis zur Halbzeit blieb es weitestgehend ausgeglichen, die besseren Möglichkeiten verbuchten jedoch die Blues, sodass eine Pausen-Führung nicht unverdient gewesen wäre.

Den besseren Start in die zweiten 45 Minuten erwischten die Gäste. Einem über rechts vorgetragenen Angriff folgte in der Mitte ein eigentlich missglückter Schuss, der allerdings dem Ball grade noch so viel Schwung mit gab, dass dieser anschließend irgendwie über die Torlinie trudelte – 0:1! In der Folge wurde es hitziger. Ab der 60. Minute entwickelte sich die bis dato hart umkämpfte, aber faire Begegnung zu einem wahren Skandalspiel. Dazu bei trugen in der Hauptrolle der Mann in schwarz sowie einige wenige Immendorfer Akteure. Kurz nach dem Gästetreffer wurde der aufgerückte SVN-Verteidiger Christian Ohlef im gegnerischen Strafraum im Anschluss an eine Standardsituation klar gefoult, aber die Pfeife des Referees blieb stumm. Auch die wütenden Proteste der Werther ließen ihn kalt. Dann gewann Matthes Stein in der eigenen Hälfte einen Zweikampf, spielte das Leder nach vorne und wurde Sekunden später Opfer eines Bodychecks durch seinen Gegenspieler. Eine Aktion an der Grenze zur Tätlichkeit, der Schiedsrichter zückte keine Karte. Trainer Luckei reagierte auf den Rückstand und brachte Becker und Bähner für Friedhofen und Müller. Die Blau-Weißen kamen nun zu mehreren guten Chancen, die beste vergab Andy Ohlef, dem eine Wasserlache im Sechzehner zum Verhängnis wurde. Auch Christian Groß drehte auf, sein Schuss aus spitzem Winkel fand allerdings nur den Pfosten. Als knapp 80 Minuten absolviert waren, erlebten die zahlreichen Zuschauer den größten Aufreger des Abends. Die Immendorfer hatten gerade einen Angriff der 36er geklärt, als TuS-Spieler Jan Dankowski SVN-Stürmer Groß attackierte. Mit Schlägen und Tritten streckte Dankowski Groß zu Boden, bevor es zur Rudelbildung kam. Kategorie „unterste Schublade“, so eine Person hat auf den Fußballplätzen der Region nichts verloren! Der Unparteiische hatte, zum wiederholten Male, nichts gesehen. Dementsprechend ahndete er die klare Tätlichkeit auch nicht. Die Blues machten jetzt hinten auf und riskierten alles, um das Geschehen noch zu ihren Gunsten zu verändern. Die Folge war ein eiskalter Konter der Immendorfer, welcher letztendlich zum 0:2-Endstand führte.

Fazit: Ernüchterung! Die „Zwote“ hatte es selbst in der Hand, etwas Zählbares aus dem Nachholspiel mitzunehmen. Dennoch muss deutlich gesagt werden, dass der Schiedsrichter durch sein schlechtes Auge und seine mangelhaften Entscheidungen einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Verlauf der Partie und somit auch auf das Ergebnis genommen hat. Jetzt gilt für die Jungs von Luckei und Kaul die Faustregel von Oliver Kahn: „Immer weiter, immer weiter…“. Am kommenden Sonntag trifft das Team im direkten Kellerduell auf Anadolu Koblenz II, Anpfiff ist um 11 Uhr auf der Südspitze.