Am vergangenen Wochenende warteten schwierige Aufgaben auf die Seniorenteams. Die „Zwote“ empfing bereits am Freitagabend die Reserve des SC Vallendar zum kleinen Derby. Der SVN agierte aus einer kompakten Defensive heraus und ließ die spielstarke Offensive der Gäste zu keinem Zeitpunkt der ersten Hälfte zur Entfaltung kommen. Die Insulaner setzten hingegen immer wieder Nadelstiche im Angriff. So auch in der 23. Minute, als ein Vallendarer Spieler eine Flanke von Jannick Schemmer an der Sechzehner-Kante nur mit der Hand abwehren konnte. Edeltechniker Björn Bähner nahm sich dem fälligen Freistoß an und verwandelte unnachahmlich. Der harte Schuss schlug genau im Winkel ein; nichts zu machen für den gegnerischen Torhüter. Nur wenige Minuten später gab es erneut Freistoß für Blau-Weiß. Diesmal fand Schemmer in der Mitte mit Nicolai Rau seinen Kollegen aus der Innenverteidigung, der wuchtig zum 2:0 einköpfte. Als alle schon mit dem Pausenpfiff rechneten, setzte Bähner Marcel Kaul in Szene, der seinem Gegenspieler davonlief, den Torhüter umkurvte und zum 3:0 einschob. Zur Halbzeitpause sah nach der überzeugenden und effizienten Vorstellung also alles nach einem Derbysieg für Trainer Dirk „Zippel“ Mühleib gegen seinen Ex-Verein aus. Doch der Gast kam wie verwandelt aus der Kabine und konnte früh auf 3:1 verkürzen. Als der SVN auf heimischen Rasen nach einer Standardsituation in einen Konter lief und das zweite Gegentor hinnehmen musste, war die spannende Schlussphase angebrochen. Die „Zwote“ hatte dabei in der „Crunch-Time“ diverse Möglichkeiten das erlösende 4:2 zu erzielen, doch sowohl Fabian Teschke nach tollem Solo als auch Christopher Stein per Kopf vergaben die aussichtsreichsten Chancen. Und so kam es wie es kommen musste: Der SC Vallendar konnte in der 88. Minute nach einem Gewühl im Sechzehner den Ausgleich erzielen. In der Nachspielzeit hatte der SVN dann noch Glück wenigstens den einen Punkt zu sichern, als Timo Colmi einen Schuss der Gäste vom Festland entschärfen konnte. Dennoch überwiegt nach der tollen Leistung im ersten Spielabschnitt der Ärger über zwei verlorene Punkte.
Am Samstag empfing dann die dritte Mannschaft des SVN die neugegründete Mannschaft SV Reinhardts Elf II. In einer torreichen Partie hatte die Dritte mit 7:4 das bessere Ende für sich.
Am Sonntag reiste dann das Flagschiff des SVN – die erste Mannschaft – zum TuS Niederberg, der in den letzten beiden Jahren im oberen Tabellendrittel stand und auch in dieser Saison mit zwei Siegen aus drei Spielen gut gestartet war. Interimscoach Matthias Haben konnte auf einen vollen Kader zurückgreifen und entschied sich für die folgende Startaufstellung: Im Tor begann Tom Strick, in der Fünferkette innen Tobias Stein, Marcel Smock und Steven Gerstenberg. Auf den defensiven Außenpositionen agierten Sandro Niehaus und Leon Schütte als Schienenspieler. In der Mittelfeldzentrale starteten Kapitän Luca Karbaum und Chris Müller, über die Flügel kamen Robin Meyer und Yannik Rendgen. Ganz vorne sollte Karim Hassanin für die nötige Torgefahr sorgen. Nach der 0:10-Klatsche von der letzten Woche beschränkten sich die Blues zunächst auf die Defensive. Die Hausherren suchten hingegen ihr Glück in der Offensive, wurden zunächst aber nur über Standards gefährlich. In der 20. Minute verließ der SVN bei einem Niederberger Angriff erstmals die defensive Grundordnung und dies wurde prompt bestraft. Ein Stürmer der Heimmannschaft stand in der Folge Mutterseelenallein im Sechzehner und hatte keine Probleme das nicht unverdiente 1:0 für seine Farben zu erzielen. Doch die Insulaner ließen den Kopf nicht hängen und fanden mit zunehmender Spieldauer spielerisch gute Wege in die Offensive. Gerade als der Druck der Blues immer weiter zunahm und das 1:1 nur noch eine Frage der Zeit schien, profitierte Lewer auf der Gegenseite von einem individuellen Fehler und konnte zum 2:0 Halbzeitstand erhöhen. Doch wer befürchtete, dass dieser unglückliche Gegentreffer zu weiterer Verunsicherung und Resignation führt, sah sich getäuscht. Von Coach Haben, von Ersatzspielern und den mitgereisten Fans angetrieben, warfen sich die 1936er in jeden Zweikampf und gewannen im zweiten Spielabschnitt zunehmend die Kontrolle im Mittelfeld. Doch die Chancenverwertung bleibt das Hauptproblem im Spiel des SVN. Meyer, Hassanin und der eigewechselte Sehic setzten sich immer wieder gut durch, kamen zu zahlreichen aussichtsreichen Möglichkeiten, doch das Spielgerät wollte einfach nicht über die Linie. Das Tor der Niederberger schien wie vernagelt. Als sich in der Schlussviertelstunde wohl schon viele Zuschauer trotz der verbesserten Leistung mit der Niederlage abgefunden haben, gelang es Meyer nach einem tollen Angriff doch noch das 1:2 zu erzielen. Die Schlussphase brach an, der SVN warf alles nach vorne. Dies öffnete der TuS Niederberg Räume und somit die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Doch der Abwehrverbund um Tobias Stein gewann wichtige Zweikämpfe und auch Tom Strick konnte sich in dieser Phase mit zwei tollen Paraden auszeichnen. Auf der Gegenseite kratzte Hassanin eine Flanke von der Grundlinie und legte auf Robin Meyer zurück, der mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters seinen Doppelpack zum viel umjubelten 2:2 Ausgleichstreffer schüren konnte.
Kurz darauf war Schluss. Der SVN legte am vergangenen Sonntag alles in die Waagschale und nahm einen Punkt der Moral mit. Herzlichen Glückwunsch dazu! Mit der gleichen Einstellung und dem gleichen Kampfgeist kann es weitergehen, dann ist der erste Sieg in dieser Saison nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht ist es ja bereits am Sonntag im Heimspiel gegen Rhens-Spay so weit? Die Mannschaft freut sich über viele Zuschauer!
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