„Zwote“ schlägt Weißenthurm und beendet die Saison auf dem fünften Rang
Am vergangenen Sonntag verabschiedeten sich Erste und „Zwote“ jeweils mit einem 1:0-Sieg aus der Saison 2015/2016 und sorgten damit noch einmal für eine tolle Stimmung auf der altehrwürdigen Südspitze. Während die erste Elf des SVN um Kapitän Dominik Schmengler den SV Anadolu Koblenz schlug, konnte die Reserve von Coach Sebastian Luckei über den BSV Weißenthurm triumphieren. Die Dritte Mannschaft verlor zwar knapp gegen den FC Urbar II, präsentierte sich beim 3:4 gegen den starken Lokalrivalen aber mehr als anständig. Yannick Sterle erzielte alle drei Treffer für die Blues.
Morgens machte wie gewohnt die „Zwote“ den Anfang. Capitano Andreas Ohlef und seine Jungs wollten mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe von den anderen Plätzen noch den vor Saisonbeginn zum Ziel erklärten fünften Platz erreichen. Bei diesem Vorhaben musste Trainer Luckei jedoch auf die Langzeitverletzten Clemens Caspers, Michael Herzig und Jonas Weber sowie auch auf Dennis Kesselheim und Jannick Schemmer verzichten. Er begann gegen den BSV Weißenthurm vor Keeper Jonas Andersen mit Oli Schmengler, Andy Ohlef, Manuel Stein und Matthias Klöckner in der Viererkette, davor agierte Oldie Oliver Roedig im 4-1-4-1-Stammsystem als einziger Sechser. Die Mittelfeldreihe wurde durch Sergej Mertin, Steven Gerstenberg, Christian Ohlef und Christopher Stein komplettiert, Enzo Calamusa begann in vorderster Front. In einem müden Sommerkick bei drückenden Temperaturen schafften es die Blues zunächst nicht, die volle Spielkontrolle zu erlangen und Ball und Gegner laufen zu lassen. Zu viele Fehlpässe in Abwehr und Mittelfeld hemmten das Werther Aufbauspiel, zudem machte sich der SVN das Leben durch oftmals fehlende Abstimmung selbst schwer. So war es nicht verwunderlich, dass die Gäste aus Weißenthurm nach 15 Minuten die erste gute Möglichkeit der Partie verbuchen durften. Andersen parierte hervorragend. Zum Ende des ersten Durchgangs hin brachten die blau-weißen Hausherren dann endlich etwas mehr Sicherheit und Variation in ihr Spiel, kleinere Torchancen waren die Belohnung. Bezeichnend aber war es, dass kurz vor dem Halbzeitpfiff eine Standardsituation für die Führung der Sechsunddreißiger herhalten musste: Christian Ohlef hatte einen Freistoß aus dem Halbfeld präzise in den Strafraum geschnippelt, wo Christopher Stein nur noch die Rummel hinhalten und zum 1:0 einnicken musste. So ging es trotz schwacher Leistung mit einer Werther Führung in die Pause. Coach Luckei zeigte sich in seiner Kabinenansprache nicht zufrieden mit dem Auftreten seines Teams, forderte für die zweite Hälfte höheres Engagement und eine bessere Kommunikation auf dem Platz. Nach Wiederanpfiff legten die Blues los wie die Feuerwehr, Calamusa im ersten und Mertin im zweiten Versuch scheiterten am Schlussmann der Weißenthurmer. Der SVN schaffte es jetzt, die Fehlerquote im Aufbau runterzuschrauben und das Spiel ergebnisorientiert zu verwalten. Chancen für den BSV ließen die Blues lediglich aus der Distanz zu. Vorne drängte der SVN auf die Entscheidung, kam immer wieder zu gefährlichen Situationen. Auch die zwischenzeitlich eingewechselten Youngster David Stein und Marcel Kaul, die aktuell noch ihr letztes Jahr in der A-Jugend absolvieren, brachten sofort nach ihrer Einwechslung frischen Wind in die Werther Offensive. Ein zweites Tor blieb den Blau-Weißen an diesem Tag aber verwehrt. Der eine Treffer reichte am Ende für einen unter dem Strich verdienten 1:0-Heimsieg. Und weil Horchheim II gleichzeitig bei der SG Rheindörfer unter die Räder kam, sicherte sich die Reserve mit dem letzten Schlusspfiff der Spielzeit 2015/2016 den angestrebten fünften Tabellenplatz in der Kreisliga C Koblenz – Saisonziel erreicht, Glückwunsch! Das wird in zwei Wochen an der längsten Theke der Welt in Düsseldorf sicherlich gebührend gefeiert…
Nachdem die Dritte Mannschaft sich zwischenzeitlich in einem packenden Spiel mit 3:4 (1:3) dem FC Urbar II geschlagen geben musste, empfing die Erste Mannschaft nachmittags den Drittplatzierten SV Anadolu auf der Insel. Die Rechnung vor dem letzten Saisonspiel war einfach: Mit einem Sieg gegen die Koblenzer und gleichzeitigen Unentschieden von der Spvgg Bendorf (gegen Weitersburg) und dem FV Rübenach (gegen Kesselheim) würde der SVN noch den großen Sprung vom sechsten auf den dritten Rang der A-Klasse schaffen. Cheftrainer Tobias Schmidt und seinem Assistenten Dominik Süßmeyer standen allerdings nur wenige Optionen zur Verfügung, da mit Jannis Fröhlich, Marco Bernardy, Philipp Wasserburger, Tobias Stein und Chris Müller gleich fünf Akteure ausfielen. Der SVN begann mit Dennis Linde im Kasten und Matthes Stein, Dominik Schmengler, Marcel Smock sowie Björn Bähner in der Viererkette. In der Zentrale sollten Christoph Lau, Jan Weeser und Christian Groß für die kreativen Momente sorgen. Torgefahr sollten die schnellen Außen André Friedrich und Stefan Zimmermann ebenso bringen wie Stoßstürmer Florian Ebert. Die Blauen machten von Beginn an einen motivierten und wachen Eindruck, fanden schnell in die Zweikämpfe. Einzig nach vorne spielten die Insulaner nach Ballgewinnen nicht selten zu einfallslos und überhastet, Ebert musste in der Anfangsviertelstunde viel Energie investieren und mehrfach langen Bällen nachgehen. Dieses Vorgehen blieb erfolglos. Auch teils gravierende Patzer der Gäste im Aufbau konnten die Blues zunächst nicht gewinnbringend nutzen. Auf der Gegenseite stellten die wenigen Anadolu-Chancen Schlussmann Dennis Linde vor keine größeren Aufgaben. Als alle trotz Werther Überlegenheit mit einem logischen 0:0 zur Halbzeit rechneten, schlug der SVN aber doch noch zu: Einem Pass in die Spitze durfte Ebert aufgrund seiner Abseitsposition nicht nachgehen, doch die Gäste pennten und ermöglichten somit Weeser, der schnell geschaltet und zum Sprint aus der Tiefe angesetzt hatte, ein Eins-gegen-eins-Duell mit Anadolu-Keeper Aydemir. Mit einem flachen Schuss aus halblinker Lage ins kurze Eck vollendete Weeser eiskalt zur Werther Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild unverändert. Der SVN war spielbestimmend, zeigte sich kompakt und sicher in der Defensive, kam immer wieder zu Torraumszenen. Ein zweites Tor wollte den Sechsunddreißigern aber nicht gelingen. Gegen Ende der Begegnung brachten Schmidt und Süßmeyer den A-Jugendlichen Robin Meyer sowie Youngster Nicolai Rau in die Partie. Auch in der Schlussphase hatte der SVN die gefährlichen Chancen, Lau und Meyer verpassten die eindeutige Entscheidung jeweils knapp. Ein zweites Tor war aber auch wie schon morgens bei der „Zwoten“ nicht mehr notwendig, es reichte letztendlich für einen verdienten 1:0-Heimsieg. Nach dem Schlusspfiff richteten sich die Blicke von vielen aufs Handy, gespanntes Warten auf die Endergebnisse der anderen Partien. Und dann stand es tatsächlich fest: Bendorf hatte deutlich gegen Weitersburg verloren, Rübenach nur 4:4 gegen Kesselheim gespielt, womit der SVN am letzten Spieltag noch drei Plätze gut machen und den dritten Tabellenplatz in der A-Klasse erobern konnte. Toll gemacht, Blues! Ab nach Holland an den Strand!
Am späten Nachmittag ergriff Thorsten Stein, Leiter Spielbetrieb, das Stadionmikrofon. Er bedankte sich zunächst bei allen Mannschaften und Abteilungen für den hervorragenden Einsatz bei den vergangenen Festen und gratulierte den Teams zu ihren guten Abschlussplatzierungen. Danach hieß es: Abschied nehmen! Aus den Reihen der Reserve wurde Jonas „Knick“ Weber herzlich verabschiedet, den es in seine neue Heimat zum FV Rübenach zieht. Dann bedankte sich Stein bei zwei Spielern der Ersten Mannschaft, die in der kommenden Saison für die Sportfreunde Höhr-Grenzhausen auflaufen werden. Jannis Fröhlich, der bereits im wohlverdienten Urlaub verweilt, und Marco Bernardy verlassen die Insel in Richtung Westerwald. Zuletzt wurde auch die langjährige Nummer 1 der Werther, Dennis Linde, nach acht blau-weißen Spielzeiten mit Applaus von der Südspitze verabschiedet. Dennis verändert sich privat und wird daher nicht mehr für die Werther Elf auflaufen. Allen scheidenden Spielern überreichte Stein als Andenken den aktuellen SVN-Clubschal.
Lieber Dennis, lieber Marco, lieber Jannis, lieber Jonas! Die blau-weiße Vereinsfamilie bedankt sich ganz herzlich bei Euch für die Zeit bei unserem SVN und wünscht Euch alles Gute für Eure Zukunft! Auf ein Wiedersehen im „Theater Südspitze“, Ihr seid bei uns immer ganz herzlich willkommen!
Saison 2016/2017: Quo vadis, SVN? Es ist zu früh, um über neue Ziele zu sprechen. Die „Zwote“ wird wohl darauf schielen, die Leistungen aus der abgelaufenen Saison in der C-Klasse mindestens zu bestätigen. Bei der Ersten Mannschaft brechen durch die Abgänge ohne Zweifel drei Leistungsträger weg, die kompensiert werden müssen. Selbstverständlich schaut sich der Verein deshalb nach passenden Verstärkungen um, freuen dürfen sich die Werther aber vor Allem auf frischen Wind aus der eigenen Jugend: Mit Marcel Kaul, David Stein, Robin Meyer, Yannick Rendgen, Jannis Lentz, Timm Klöckner, Tobias Schaaf, Marco Raue und Tobias Ginap rücken im Sommer gleich neun Kicker in den Seniorenbereich hoch.
Wer sich heute schon ein Bild von den Jungs machen möchte, der kann dies am kommenden Samstag, dem 28.05.2016 auf der Südspitze tun. Ab 15 Uhr spielen A-, B- und C-Jugend auf der Südspitze und freuen sich auf viele Zuschauer. Denn während die Senioren nun in der Sommerpause verweilen, rollt der Ball in der Jugendabteilung noch ein bisschen weiter. Glück auf, Blues!