Werther hadern mit zwei verlorenen Punkten – Chancen in Schlussphase bleiben ungenutzt
Am vergangenen Sonntag war Fußball-Feiertag auf der Rheininsel Niederwerth, der SVN empfing den Lokalrivalen vom „Kubbe“ auf der heimischen Südspitze. Nachdem die „Zwote“ der Blues mit einem 3:1-Sieg im vorangegangen Reserve-Derby vorgelegt hatte, kam die Erste Mannschaft gegen den SV Weitersburg nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Am Ende waren sich die sichtlich enttäuschten Spieler einig, dass es wohl eher zwei verlorene Punkte waren als ein gewonnener Punkt.
Trainer Tobias Schmidt setzte im Tor, wie schon beim 9:0-Erfolg im Pokal gegen Mülhofen II, auf den neuen Keeper Lukas Wegener. In der Vierer-Abwehrreihe davor rückte Kapitän Michael Parschau neben Steven Gerstenberg in die Innenverteidigung, Matthes Stein und Nico Hamann vervollständigten die Kette. Im Mittelfeld agierten Jan Weeser, Chris Müller und Marcel Smock auf den zentralen Positionen, über die offensiven Außenbahnen kamen Yannik Rendgen und Routinier Christoph „Ossi“ Lau. Im Sturm spielte wie gewohnt Florian Ebert. Die zahlreichen Zuschauer merkten beiden Teams an, dass sie mit großem Respekt vor dem Gegenüber in das Derby gingen, die Anfangsphase war gekennzeichnet von der einen oder anderen Nervosität. Es zeichnete sich früh ab, dass auf der Südspitze an diesem Nachmittag wohl fußballerisch kein allzu großer Leckerbissen zu sehen sein würde. Dennoch: Die Partie lebte immer von rassigen Zweikämpfen und hoher Leidenschaft. Der SVN bekam nach rund 15 Minuten langsam etwas Oberwasser, lief immer wieder früh die Weitersburger Defensive an und kam dadurch, und auch nach Ecken, zu ersten Gelegenheiten. Ebert und Lau zeigten sich aus der Distanz. Den Punch setzte dann Flügelflitzer Yannik Rendgen, der sich den Ball mangels Anspielstationen einfach am Gegenspieler vorbei legte und zum 50-Meter-Vollsprint bis in den Strafraum ansetzte, wo er die Übersicht behielt und aus spitzem Winkel rotzfrech zum 1:0 in die kurze Ecke abzog (22.). Die Südspitze tobte, und die Mannschaft von Tobias Schmidt war nun beflügelt vom Führungstreffer, spielte unbeschwerter auf. Die Folge waren weitere Chancen für den SVN, während die Gäste vorwiegend mit langen Bällen ihr Glück versuchten, aber mit diesen keinen Erfolg gegen Wegener und seine Vorderleute hatten. Vor dem Pausenpfiff hatte Weeser die Riesenmöglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen, machte es aber im Duell mit SVW-Goalie Robin Hopfner zu genau und scheiterte mit seinem Flachschuss am Pfosten. Somit blieb es zur Halbzeit beim knappen, jedoch auch verdienten 1:0 für die Werther Hausherren. Nach Wiederbeginn taten sich die Blues schwer, das Heft des Handelns in der Hand zu behandeln. Der Aufbau erschien oftmals zu hektisch, der SVN spielte sich nicht selten auf einer Angriffsseite fest, anstatt die Verlagerung zu suchen. So war es bezeichnend, dass eine Standardsituation für die nächste Großchance der Insulaner herhalten musste. Lau suchte mit seiner Freistoßflanke aus dem Halbfeld den langen Pfosten, wo Hamann sich gelöst hatte und nur um Zentimeter die Vorentscheidung verpasste. Im direkten Gegenzug zeigte sich der SVW eiskalt und kam mit seiner bis dato einzig wirklichen Gelegenheit zum 1:1-Ausgleichtreffer durch Colin Püschel (75.). Dann überschlugen sich die Ereignisse, in einer nun härter geführten Begegnung erwischte es den vorbelasteten Weitersburger Mittelfeld-Akteur Yalcin Yürek, er sah die Ampelkarte. SVN-Coach Schmidt wollte in Überzahl doch noch zum Sieg kommen und brachte Christian Groß und André Friedrich aufs Feld. Mit diesen frischen Jungs sollte die personelle Überlegenheit nochmals verstärkt werden. Der Plan ging fast auf: Marcel Smock wurde nach einem zunächst abgewehrten Eckball mit einem feinen Pass von Lau erneut in Szene gesetzt, doch Hopfner parierte dessen flachen Schuss sensationell. Kurz darauf wurde auch der SVN per gelb-roter Karte dezimiert, die letzten Minuten wurde also 10-gegen-10 gespielt. Nach einer nervenaufreibenden Schlussphase blieb es dann aufgrund der nicht genutzten Chancen beim 1:1.
Am kommenden Sonntag gastiert die Erste Mannschaft wie auch die „Zwote“ beim SV Spay, der aktuell mit sechs Zählern einen Punkt vor dem SVN rangiert. Anpfiff auf dem Kunstrasen „In der Wesser“ ist wie gewohnt um 14:30 Uhr. Nicht mehr mit dabei ist dann leider Youngster Chris Müller, der zu einem längeren Auslandsaufenthalt aufbricht. Mit ihm fehlt für die kommenden Monaten ein absoluter Leistungsträger. Lieber Chris, wir wünschen Dir eine tolle Zeit und freuen uns heute schon darauf, Dich 2018 wieder im blau-weißen Trikot spielen zu sehen!
Es kämpften für unseren Sportverein: Lukas Wegener, Matthias Stein, Steven Gerstenberg, Michael Parschau, Nico Hamann, Jan Weeser, Marcel Smock, Chris Müller, Yannik Rendgen, Christoph Lau, Florian Ebert, Christian Groß, Andre Friedrich, Björn Bähner, Dennis Kesselheim, Dominik Schmengler, Nicolai Rau, Robin Meyer, Stefan Zimmermann, die Trainer Tobias Schmidt und Dominik Süßmeyer sowie Betreuer Ralf Rau