Am vergangenen Sonntag reisten die Mannen um Coach Johannsen zum VfR Koblenz auf die Karthause. Obwohl die Mannschaften in der Tabelle zehn Punkte trennten, war allen klar, dass es eine harte Nuss zu knacken gilt. Der VfR, der in den letzten Jahren immer in der Spitzengruppe der A Klasse rangierte, hatte in dieser Spielzeit (besonders zum Auftakt der Saison) ihre Schwierigkeiten und bleibt derzeit hinter den Erwartungen aller Kreisligaexperten.
Der SVN musste an diesem Sonntag auf Stammkeeper Linde, Abwehrrecke Parschau und den an die Zwote abgegebenen Kaul verzichten. Im Tor wurde Linde durch Colmi ersetzt. Die Defensive besetzten Gerstenberg, Bähner, Lohrum und Rau. Davor begannen Lazarevic, Karbaum und Smock. Um Sturmtank Hause liefen die Youngstars Rendgen und Meyer in der vorderste Reihe der Werther auf. Auf der Bank nahmen neben Coach Johannsen, Schmengler, Lohrer, Steinebach, der pünktlich zum 30 jähren Mauerfalljubiläum aus der Heimat zurück gekehrte Lau, erstmal Platz.
Man hatte sich für das Auswärtsspiel einiges vorgenommen, wollte mit breiter Brust agieren und den Gegner früh unter Druck setzten. Dies wurde auch direkt den Zuschauern gezeigt. Leider war es aber der Gastgeber, der das Vorhaben der Werther umsetzte. Die Blues weilten noch im Tiefschlaf und begannen ungewöhnlich nervös und fahrlässig im Spielaufbau. Timo Colmi wurde schon in der Anfangsphase das ein oder andere Mal geprüft. In der 18. Minute sorgten die Blues dann endlich mal für Entlastung und bekamen einen Eckball zugesprochen. Luca Karbaum brachte den Ball scharf in den Fünfer herein, wo ein Koblenzer Abwehrspieler Nicolai Rau so stark umschubste, sodass er den Ball nicht mehr erwischte. Der gleiche Verteidiger bekam aber die scharfe Hereingabe an die Brust und bugsierte das Spielgerät in den eigenen Kasten. Karma is a Bitch. 1:0 für den SVN.
Die Führung sollte den Blues eigentlich mehr Sicherheit geben, dennoch war es wieder der VfR der weiter Gas gab und die Werther früh störten. Die Erste schaffte es kaum ihr Kombinationsspiel aufzuziehen und gefährlich vor das gegnerische Tor zu gelangen. Einzig durch Standards war der SVN in der ersten Hälfte gefährlich. Diesmal war es Lazarevic der den ruhenden Ball in den Strafraum brachte. Nicolai Rau schraubte sich in den 3. Stock und köpfte mit großer Wucht zur 2:0 Führung ein (28.). Auch eine zwei Tore Führung brachte wenig Sicherheit in das Spiel Gäste. So kam kurze Zeit später die Karthause zum verdienten Anschlusstreffer durch Philipp Brittner (34.).
Zum Seitenwechsel kam Lau ins Spiel um endlich die gewohnte Stabilität in das Werther Spiel zu bekommen. Doch auch die Maßnahme änderte nichts am Spielverlauf. Zwar schaffte man es die Gäste nun weiter vorne zu stören, aber aus Sicht der Blues sprangen keine nennenswerten Torchancen heraus. Einzig als Leon Hause auf die Reise geschickt wurde und seinen Bewachern enteilte. Alleine tauchte der Hüne vor VfR Schlussmann Nöllgen auf, der Hause ein schönes Tattoo seiner Stollen auf das Schienbein setzte. Der geforderte Elfmeterpfiff blieb aus, stattdessen entschied der Schiedsrichter auf Eckball für den SVN. Eine fragwürdige Entscheidung. Hause biss auf die Zähne und konnte nach längerer Behandlungspause weitermachen. Die nachfolgende Ecke blieb aber erfolglos. Der VfR setzte weiterhin auf ihre gefährlichen Diagonalbälle. Einer dieser Flankenbälle wurde von der SVN Defensivabteilung unglücklich nochmal scharf gemacht und landete vor den Füßen von Dettmar. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und stellte mit einem Schuss aus der Drehung die Anzeigetafel auf Pari (66.). Kurz darauf kam Johannsen für den angeschlagen Hause ins Spiel und der SVN fing sich endlich und hatte fortan mehr Zugriff aufs Spiel. Die Karthäuser blieben trotzdem weiterhin gefährlich durch Konter. Einer dieser Konter wurde dem in abseitsverdächtiger Position stehenden Brittner im Sechszehner serviert, der am Querbalken des Niederwerther Gehäuses scheiterte. Der agile Meyer wurde durch Schmengler ersetzt, sodass Lazarevic wieder in vorderster Front auflaufen konnte. Schmengler war sofort voll da und setzte nach einem Lazarevic Eckball zu seinem gefürchteten Seitspannschuss an. Leider wurde das Leder verzogen (85.). Fortan war es ein offener Schlagabtausch beider Teams. Beide Mannschaften wollten hier die drei Punkte. Doch keinem sollte mehr der Luckypunch gelingen und der Schiedsrichter pfiff die Begegnung nach 96 Minuten ab.
Für den SVN war es ein eher glückliches Ergebnis, da man nicht an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen konnte. Trotzdem nimmt man den Punkt bei einem starken VfR Koblenz gerne mit auf die Insel. Lange Zeit über die Leistung nachzudenken bleibt zum Glück nicht, denn schon am morgigen Dienstag trifft das SVN Flaggschiff zum Nachholspiel auf der Südspitze auf den FC Horchheim. Anstoß der Partie ist um 20:00 Uhr. Hier muss der SVN wieder den Schalter umlegen, denn die kampfstarken Horchheimer werden alles daran setzen, wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln.
Das Tam von Coach Johannsen freut sich auf zahlrieche Werther Zuschauer beim Flutlichtspiel auf´m Kopp.
Für den SVN im Einsatz waren: Timo Colmi, Steven Gerstenberg, Björn Bähner, Jan Lohrum, Nicolai Rau, Nenad Lazarevic, Luca Karbaum, Marcel Smock, Robin Meyer, Yannik Rendgen, Leon Hause, Christoph Lau, Dominik Schmengler, Lars Johannsen, Mike Lohrer und Sven Steinebach.