Johannsen-Elf trennt sich 1:1 vom FC Horchheim – „Zwote“ unterliegt Karthause mit 1:3
Am vergangenen Freitag starteten sowohl die Erste Mannschaft der Blues als auch der SVN II mit Heimspielen in die neue Saison. Mit viel Euphorie in den Flutlicht-Abend hinein gegangen, blieb am Ende jedoch nur einer von sechs Zählern auf der Südspitze. Insbesondere der späte Gegentreffer für die Erste Mannschaft schmerzte das Werther Fußballherz, waren die drei Punkte doch schon zum Greifen nah.
Coach Lars Johannsen und sein Co-Trainer Sven Steinebach setzten beim ersten Meisterschaftsspiel im Tor auf Tom Strick und davor auf eine Vierer-Abwehrreihe mit Oli Kesselheim, Tobias Stein, Luca Karbaum und Yannick Rendgen. Im Mittelfeld agierten Luca Mohr, Micki Parschau, Chris Müller, Alex Galinger und Robin Meyer. Als zentrale Spitze stürmte Karim Hassanin. Der SVN fand gut ins Spiel und zeigte sich sehr präsent im Zweikampfverhalten und im Ballbesitz. Viele Standardsituationen für die Blau-Weißen prägten die Anfangsviertelstunde. Eine solche brachte dann nach 15 Minuten auch die vielumjubelte Führung für die Hausherren, als Routinier Parschau bei einer Ecke goldrichtig stand und einen zunächst abgewehrten Versuch trocken um 1:0 abstaubte (15.). Nach zwei Freistoßflanken von Karbaum und Kopfballabnahmen von Hassanin brannte es gleich wieder lichterloh im Strafraum der Gäste, etwas Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Aus dem Spiel verpassten die Blues ebenso den zweiten Treffer, weil Situationen mit großen Räumen teilweise zu ungenau ausgespielt wurden. So blieb es zur Pause bei nur einem SVN-Tor. Dennoch, es war ein sehr solider Auftritt der Werther Jungs, die auch nach dem Seitenwechsel die aktivere Mannschaft blieben. Jedoch musste Johannsen im zweiten Durchgang früh wechseln und den starken, aber bereits verwarnten Parschau vom Feld nehmen. Für ihn kam Marcel Smock in die Partie. Horchheim versuchte es wiederholt mit langen Bällen, welche die Werther Defensive um Karbaum und Stein allerdings gut abmoderiert bekamen. Schüsse aus der Distanz parierte Keeper Strick souverän. Vorne ergaben sich für den SVN immer wieder Raum sowie Möglichkeiten – einzig das konsequente Nutzen dieser für einen vorentscheidenden zweiten Treffer fehlte. Der sehr fleißige und auffällige Hassanin hatte größtes Pech, als sein Abschluss aus vielversprechender Position das untere linke Eck nur um Zentimeter verfehlte. Spicher kam nun für Müller und Neuzugang Niehaus für Kesselheim aufs Grün. Bei der weiterhin knappen Führung wurde es mit Anbruch der Schlussphase auf einmal hektisch. Die Gäste pressten weiterhin mit aller Macht ihren langen Bällen hinterher und bekamen vom Referee nun bei jedem Körperkontakt einen Freistoß in der Werther Hälfte zugesprochen. Horchheim drückte plötzlich. Und so kam es, wie es kommen musste: Bei einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld herrschte Unordnung im SVN-Strafraum und mitten im Getümmel fiel die Kugel auf einen blau-weißen Oberschenkel, senkte sich von dort per Bogenlampe zum späten Ausgleich in die Maschen. Nur Sekunden später war Feierabend, ein ganz bitterer Spielausgang nach einem eigentlich sehr ordentlichen Werther Auftritt!
Von Beginn an verkorkst lief die Premieren-Vorstellung der „Zwoten“ unter Leitung des neuen Trainer-Teams. Mit einer breiten Brust, top vorbereitet und einer sehr guten Startelf angetreten, beherrschten schon zum Halbzeitpfiff lange Gesichter die Szenerie auf der Niederwerther Südspitze. Nach der ersten Halbzeit stand es nämlich bereits 0:3 für die Gäste vom VFR Koblenz II. Ein Doppelschlag der Karthäuser nach 15 Minuten bremste die Euphorie direkt gewaltig. Beide Treffer ereigneten sich nahezu identisch: Der SVN bekam nach hohen Hereingaben gleich zwei Mal die Kugel nicht konsequent aus dem Strafraum geklärt, die Gäste schnappten sich jeweils die Rebounds und schlossen aus unübersichtlicher Lage zu ihren Toren ab. Auch das 0:3 kurz vor dem Seitenwechsel geschah unter gütlicher Mithilfe der Werther, einen Abpraller staubte Christian Scholz zur deutlichenPausenführung ab. Der SVN selbst fand überhaupt nicht zu seinem Spiel, einzig durch ein Solo von Kapitän Björn Bähnerund über die linke Seite in Person von A-Jugend-Kicker Tobi Dott kamen die Blues zu Strafraumsituationen. Nach dem Pausentee wirkte die Werther Elf deutlich aufgeweckter und wollte Moral beweisen. In der 53. Minute nickte Nicolai Rau eine hervorragende Freistoßflanke von Bähner wuchtig unter die Latte und verkürzte so auf 1:3. Wie schon beschrieben haute die „Zwote“ im zweiten Durchgang noch einmal alles rein, doch das frühe deutliche Ergebnis ließ sich bis zum Ablauf der 90 Minuten nicht mehr ausgleichen oder gar drehen. Auch wenn der Auftakt so unglücklich in die Hose ging, dürfte es nicht lange dauern, bis diese tolle und sehr gut aufgestellte Truppe die ersten Punkte einfahren wird.
Die Spiele des zweiten Spieltags bestreiten sowohl Erste Mannschaft als auch „Zwote“ vorab unter der Woche. Der SVN II empfängt am Mittwoch, dem 17.08.2022 um 19:30 Uhr die furiosen Aufsteiger vom SV Reinhardt’s Elf auf der Südspitze. Die Erste Mannschaft gastiert tags darauf am Donnerstag um 19:30 Uhr in Lay bei der SG Moseltal. In der Vorsaison Vize-Meister, setzten die Moselaner auch am ersten Spieltag der neuen Saison mit einem 7:1 gegen die SG Rhenserneut ein dickes Ausrufezeichen. Das wird eine spannende Herausforderung für Lars Johannsen und seine Jungs. Am Samstag startet dann auch die Dritte Mannschaft des SVN in die Spielzeit 22/23. Unter neuer Leitung von Kim Stoepel, Chris Schoden und Christian Groß geht das Team wieder in der Kreisliga D ins Rennen. Hier gilt ein neues Format, welches zunächst Playoffs in vier Staffeln vorsieht. Warum der SVN hier unverständlicherweise nicht in einer Gruppe mit den Dritt-Vertretungen aus Urbar und Weitersburg spielen darf und somit leider die schönsten Derbys entfallen, ist für viele nicht nachvollziehbar. Sei’s drum, die Werther Jungs sind heiß auf den Saisonstart: Am Samstagabend ist um 18:30 Uhr der FC Syrien Koblenz auf der Insel zu Gast.
Alle SVN-Teams freuen sich bei ihren nächsten Aufgaben wieder auf die Unterstützung zahlreicher Fans, egal ob daheim oder auswärts! Auf geht’s, Sechsunddreißiger!
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