Wie schon am vergangenen Wochenende gingen alle SVN-Seniorenteams leer aus, kassierten in ihren Heimspielen Niederlagen und setzten den ergebnistechnischen Negativtrend fort.
Die Erste Mannschaft hatte am Sonntagnachmittag bei bestem Fußballwetter eine schwere Aufgabe vor der Brust. Niemand geringeres als der Tabellenführer SG Augst Eitelborn gab seine Visitenkarte auf der Rheininsel ab. Zwar musste Coach Julian Urbas auf den verletzten Mittelfeldregisseur Rene Fuhr sowie die verhinderten Steven Gerstenberg und Karim Hassanin verzichten, dafür stand erstmals der spielstarke Rene Buchholzer zur Verfügung. Zudem rückte Tim Felber nach Verletzung wieder in die Startelf. Mit Mundar Al Siyabi gab im Laufe der Partie ein weiterer Spieler sein Debüt für Blau-Weiß. Der Kader war also gut gefüllt und die Urbas-Elf hat sich nach der vermeidbaren Pleite bei der SG Rheindörfer sicher einiges vorgenommen. Von Anpfiff war die SG Augst etwas präsenter und drückte dem Spielgeschehen seinen Stempel auf, der SVN verdichte aber gut seine Reihen und ließ kaum Großchancen für den Tabellenführer zu. In der 20. Minute war es aber so weit: Die pfeilschnellen Angreifer der Gäste setzten den ersten Nadelstich, Rico Dillschnitter gewann den entscheidenden Zweikampf in letzter Reihe und musste vor dem Tor nur uneigennützig querlegen, sodass Benedikt Knopp leichtes Spiel hatte und das 1:0 für seine Farben markierte. Der Gast blieb das etwas bessere Teams und konnte folglich noch vor dem Seitenwechsel auf 2:0 erhöhen. Der SVN agierte in der ersten Hälfte durchweg bemüht, defensiv bis auf die beiden Patzer vor den Gegentoren geordnet und mit der notwendigen Leidenschaft, kam aber seinerseits selten zwingend vor das gegnerische Tor.
Alle Vorhaben für eine Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt wurden zu Nichte gemacht, als die Westerwälder wenige Minuten nach Wiederanpfiff leichtes Spiel hatten, den Ball mit wenigen Vertikalpässen über den ganzen Platz transportieren und das 3:0 erzielten. Die Partie plätscherte danach vor sich hin, das Bemühen konnte man dem SVN nach wie vor kaum absprechen, allerdings hatte der Gast das Spielgeschehen stets unter Kontrolle. In der Schlussminute markierte die SG Augst mit dem 0:4 zugleich den Endstand. Auch bei diesem Treffer musste der Tabellenführer nicht die ganz hohe Fußballkunst aufbringen, sondern hebelte mit einem einfachen Pass die ganze Abwehr aus.
Julian Urbas: „Natürlich sind wir als Außenseiter ins Spiel gegangen. Dennoch fanden wir in den ersten 20 Minuten gut ins Spiel. Die Art und Weise wie wir jedoch die beiden Gegentore in der ersten Halbzeit kassiert haben, war definitiv zu einfach. Dennoch muss ich den Jungs ein Kompliment aussprechen, dass man ein anderes Gesicht zu dem Auswärtsspiel bei der SG Rheindörfer gezeigt hat. Sicherlich hätten wir uns den Anschlusstreffer verdient gehabt, wir sind aber weiterhin in der Offensive nicht zwingend genug. Was mich freut, ist, dass mit Rene Buchholzer jemand in der Startaufstellung stand, der sich seit der Vorbereitung bei uns fit hält und uns nochmal Erfahrung und Ruhe auf den Platz bringen wird.“
Tabellensituation: Mit sechs Punkten aus zehn Spielen steht der SVN auf dem elften Tabellenplatz und damit immer noch über dem Strich. Nichtsdestotrotz sollte alsbald wieder gepunktet werden, um den Negativtrend zu stoppen und um sich etwas Luft im Abstiegskampf zu schaffen. Am besten direkt am kommenden Sonntag im immens wichtigen Duell beim Tabellenschlusslicht SG Nörtershausen/Udenhausen.
Am Vormittag stand die Partie der „Zwoten“ auf dem Programm. Auch sie empfing den Tabellenführer – die SG Horressen. Eine schwere Aufgabe also für die Mannschaft von Nicolai Rau, die in den ersten neun Saisonspielen lediglich zwei Punkte einfahren konnte. Zwar operierte der Gast auf dem seifigen Untergrund oftmals nur mit langen Bällen, war aber nicht nur gedanklich, sondern auch auf den Beinen stets schneller und spritziger. So fand das Spielgeschehen nahezu ausschließlich in der SVN-Hälfte statt. Zunächst wurde ein Eckball nicht entscheidend geklärt, anschließend lief man nach einfachem und vermeidbaren Ballverlust im Aufbauspiel in einen Konter, sodass es plötzlich 0:2 aus eigener Sicht stand. Anschließend plätscherte das Spiel etwas vor sich hin, an eine Wende glaubte kaum jemand, zu abgezockt präsentierten sich schließlich die Gäste. In der Schlussphase zog die SG Horrssen dann nochmals die Zügel an, erzielte drei weitere Tore und sorgte damit für ein klares Ergebnis. In der Schlussbetrachtung vielleicht das ein oder andere Tor zu hoch, dennoch muss man festhalten, dass am Sonntag kein Kraut gegen diese ambitionierte Mannschaft gewachsen war. So ist es nach dem Aufstieg in die B-Klasse: Die „Zwote“ trifft hier auf Gegner, die sicherlich nicht in ihrer Kragenweite liegen, wo es schwer fällt Zählbares einzufahren. Allerdings sollte, falls der Klassenerhalt erreicht werden soll, dann eben gegen die Kontrahenten auf Augenhöhe gepunktet werden. Da dies in den letzten beiden Wochen ausblieb, ist die „Zwote“ nun Tabellenletzter und muss sich fortan kräftig strecken, um in der Tabelle ein wenig zu klettern.
Die Dritte Mannschaft empfing am Samstagabend den FC Urbar III. Ebenfalls als Außenseiter gestartet, legte die Dritte eine erste Halbzeit wie aus dem Lehrbuch hin und führte hochverdient durch das Tor von Patrick Hohmann mit 1:0. Weitere Treffer wollten trotz klarer Überlegenheit nicht gelingen. In der zweiten Halbzeit drehte der Gast den Spieß um und war seinerseits die bessere Mannschaft. Der FCU war dabei effizienter als die Heimmannschaft, erzielte im Verlauf des zweiten Spielabschnitts drei Treffer und drehte somit die Partie zu seinen Gunsten. Da seit Ende August kein Punkt mehr eingefahren werden konnte, ist die Brinkmann-Elf in der Tabelle abgesackt und liegt ebenfalls auf dem letzten Tabellenplatz.
Allerhöchste Zeit also für alle Seniorenteams im Spätherbst wieder zuzulegen und bis Weihnachten kontinuierlich Ergebnisse einzufahren! Come on, SVN!