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SVN Reserve tut sich beim SC Bendorf Sayn II unheimlich schwer

Wenn man am 21. Spieltag auswärts beim Tabellenletzten mit vier Punkten antritt, der in der laufenden Spielzeit 114 Gegentore eingeschenkt bekommen hat, gehen alle von einer einfachen Aufgabe aus. Doch der SC Bendorf-Sayn II hat sich im Vergleich zur 11:0 Hinspielniederlage deutlich verändert. Der Kader der Rheinstädter wurde verstärkt, die Spielausgänge wurden knapper und man konnte vor kurzem den ersten Saisonsieg einfahren. Die Zwote musste also gewarnt sein.

Die Personaldecke beim SVN hatte sich im Gegensatz zur Vorwoche nur wenig entspannt und so wurde neben den A-Jugendlichen Felix Klöckner und Merhawi Kifle – die mittlerweile eigentlich schon zum Stammpersonal gehören – auf die dritte Mannschafts-Kicker Ben Arbeiter und Steffen Dörnath zurück gegriffen. Zusätzlich sollte Daniel Buchner aus der ersten Mannschaft das Team verstärken.

Im Tor begann nach seiner Verletzung erstmals wieder Jan Bähner. Die Viererkette bildeten Felix Klöckner, Robin Mertens, Jannick Schemmer und Samuel Dubale. Auf der Sechs sollten die beiden Oldies im Team Manuel Stein und Björn Bähner für Ordnung sorgen. Die Offensive bildeten Jannis Lentz, Till Hehl, Christopher Stein und Daniel Buchner. Der SVN II begann trotz aller Warnungen – man solle die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter nehmen – sehr träge und wirkte nicht wach. Der Gastgeber hingegen suchte sein Glück in der Offensive und sicherte sich mehr Spielanteile, ohne aber einen gefährlichen Abschluss auf die Hütte von Jan Bähner zu bekommen. Nach 10 Minuten die erste Hiobsbotschaft an diesem Vormittag. Der formstarke Sturmtank Till Hehl musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Oliver Schmengler ins Team. Mittlerweile kam die Werther Reserve besser in die Zweikämpfe und konnte nach Abschlüssen von Manuel Stein und einem Lattenkracher von Björn Bähner die ersten dicken Chancen für sich verbuchen. In der 20. Minute war es nach einer starken Kombination von Felix Klöckner und Jannis Lentz über den rechten Flügel, Oliver Schmengler, der nach der Flanke am langen Flügel goldrichtig stand und den Ball recht unkonventionell über die Linie bugsierte. Das 1:0 sollte dem SVN mehr Sicherheit geben und tat das auch. Die Offensivaktionen der Reserve wurden verschärft und der Sportclub rettete zahlreiche Abschlüsse zu Ecken. Nach einer solchen Ecke, nutze ein am Boden liegender Bendorfer seine Hand sehr deutlich um den Ball zu klären. Auch der Aushilfsschiedsrichter aus dem Oberwesterwald konnte diese offensichtliche Aktion nicht übersehen und entschied folgerichtig auf Strafstoß. Standardspezialist Samuel Dubale schnappte sich die Kugel und verwandelte humorlos zur 2:0 Führung (36. Minute). Fortan plätscherte das Spielgeschehen so vor sich hin und die zahlreichen Spielunterbrechungen ließen das niedrige fußballerische Niveau an diesem Sonntag noch schlechter wirken. Als sich alle auf den Pausentee freuten, kam es dann zur nächsten Verletzung. Christopher Stein zog sich im Luftkampf um den Ball eine Platzwunde zu und wurde nach fachmännischer Erstversorgung durch Jannick Schemmer und Jannis Lentz zum Koblenzer Stift gebracht. Torjäger Tim Gotthard ersetzte Christopher Stein in der ersten Angriffsreihe. Anschließend gings zur Halbzeitbesprechung in die Kabine.

Headcoach Zippel warnte seine Mannen, sollte man hier nachlassen und den Bendorfer Anschlusstreffer zulassen, kann das noch ein heißer Tanz werden. Das ist zwingend zu vermeiden.

Aber auch in Halbzeit zwei wurde das SVN Spiel nicht ansehnlicher. Der SC Bendorf-Sayn hingegen setze die Blues nun mehr unter Druck und störte früh im Aufbauspiel. Die Abschlüsse wurden ebenfalls präziser. Einer dieser Tormöglichkeiten konnte die SVN Hintermannschaft in der 55. Spielminute nur zu einer Ecke klären. Auch diese Ecke wurde wegverteidigt und  man wollte die Möglichkeit zum Kontern nutzen, leider war der entscheidende Pass in Höhe der Mittellinie zu unplatziert und der Sportclub nutze die Unordnung in der Restverteidigung der Insulaner gnadenlos aus. Flanke auf den starken Soufien Boukthier, der blitzeblank keine Mühe hatte zum 2:1 Anschlusstreffer einzuköpfen. Jetzt war es also die Partie die keiner aus dem blau-weißen Lager so haben wollte. Folgend investierte die Werther Reserve wieder mehr und versuchte immer wieder über den starken Jannis Lentz auf dem rechten Flügel nach vorne zu kommen. Ein Ball landete vor den Füßen von Kapitän Björn Bähner, der mit einem Schuss den Kepper Müller im Bendorfer Tor prüfte. Müller hielt die Murmel nicht fest und Tim Gotthard schaltete am schnellsten, wackelte den Schnapper gekonnte aus und stellte in der 68. Spielminute den alten Abstand wieder her. Wahnsinn. Gotthard trug sich damit im zweiten Spiel in Folge erneut in die Torschützenliste ein. Dieses Meisterstück ist ihm zuletzt in der C-Jugend in der Gruppenphase des Verbandsgemeindeturniers gelungen. Wahnsinn. 

Die Bendorfer schrieben das Spiel aber noch nicht ab und warfen alles nach vorne. Und so kam es wie es kommen musste. In der 82. Minute war es dann Philipp Barth dem nach einer Ecke der Ball vor die Füße fiel und mit dem 2:3 aus seiner Sicht eine ganz heiße Schlussphase einleitete. Der SVN fand auch jetzt nicht zu seinem Spiel und kloppte nach dem Motto „Hoch und weit bringt Sicherheit“ alles nach vorne. Entlastung war hier Fehlanzeige. In der letzten Aktion des Spiels hatten die Blues dann nochmal gewaltig Fortuna auf ihrer Seite. Torhüter Jan Bähner kratze einen abgefälschten Schuss noch grade so raus, sodass es beim 3:2 für den SVN blieb. Gott sei Dank steht Fingernägel schneiden nur alle 4 Wochen in der Hochstraße an.

Kein schöner Erfolg für die Zwote. Aber auch so Spiele geben drei Punkte. Dem SVN II ist klar, dass man im Duell mit dem Nachbarn aus Urbar am kommenden Mittwoch 26.04.23 um 19:30 Uhr auf der Südspitze ein ganz anderes Gesicht zeigen muss. Auch hier freut sich die Zwote über viele Zuschauer am Spielfeldrand.

Für den SVN im Einsatz waren: Jan Bähner, Felix Klöckner, Robin Mertens, Jannick Schemmer, Samuel Dubale, Manuel Stein, Björn Bähner, Jannis Lentz, Daniel Buchner, Till Hehl, Christopher Stein, Oliver Schmengler, Tim Gotthard, Merhawi Kifle, Ben Arbeiter, Steffen Dörnath, sowie die Coaches Ralf Rau, Julian Muth und Dirk Mühleib.