Nach dem Sieg bei Tabellenführer FC Rot-Weiß Koblenz II am vergangenen Sonntag, stand am Mittwoch für das Flaggschiff des SVN das Pokalspiel bei Ligakonkurrent FC Metternich II an. Während der Gastgeber durch gleich mehrere Spieler seiner Bezirksligamannschaft unterstützt wurde, machte Coach Julian Urbas auf Seiten der Insulaner von seinem großen und ausgewogenen Kader Gebrauch und rotierte auf einigen Positionen. Im bewährten 3-4-3 System begannen Kapitän Tim Felber, Luca Karbaum und Yannik Rendgen vor Schlussmann Tom Strick. Im Mittelfeld agierten Oliver Keßelheim, Rene Fuhr, Fabian Klöckner und Tobias Dott. In der Offensivreihe erhielten Robin Meyer, Leon Hause und Stefan Zimmermann den Vorzug.
Der FC Metternich II begann stürmisch. Von der ersten Minute an ließen die Gastgeber den Ball gekonnt in den eigenen Reihen zirkulieren und setzten die Niederwerther Elf mit schnellem Spiel in die Vertikale unter Druck. Insgesamt machte der SVN es den Metternichern aber auch sehr einfach. Angriff um Angriff rollte auf das Tor von Tom Strick zu. Folgerichtig ging die Heimmannschaft durch einen gut vorgetragenen Spielzug und einen Konter früh mit 2:0 in Führung. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass der SVN noch einmal in die Partie zurückfinden würde – für die mitgereisten Fans der Blues wirkte es bereits wie ein gebrauchter Abend. Es drohte Gefahr, dass man hier mal so richtig unter die Räder kommen könnte. Doch die Urbas-Elf zeigte einmal mehr Moral und feierte ein Comeback, das in dieser Saison schon fast zum Markenzeichen geworden ist. Rene Fuhr wich mit der ersten Angriffsbemühung der Insulaner auf die rechte Außenbahn aus und bediente Mittelstürmer Leon Hause im Rückraum, der das Spielgerät mit dem ersten Kontakt gekonnt und platziert im langen Eck zum 2:1-Anschlusstreffer unterbrachte. Gerade als der SVN im Spiel angekommen war, in Ansätzen ebenbürtig agierte, nun auch Zweikämpfe gewann und vereinzelt zu Torabschlüssen kam, der nächste Nackenschlag: Nach Ballverlust schaltete der FCM II schnell und stellte den alten Zwei-Tore-Abstand her, mit dem dann auch leistungsgerecht die Seiten gewechselt wurden.
Auf Seiten des SVN ersetzte German Ochs Tobias Dott im linken Mittelfeld. Die zweite Halbzeit war noch keine zwei 120 Sekunden alt, als sich die Elf um Kapitän Felber einen Eckball erarbeitete. Diesen zog Standardspezialist Luca Karbaum scharf vor das Tor, Oliver Keßelheim stocherte den Ball im Gewühl aus kurzer Distanz schlussendlich zum 3:2 Anschlusstreffer über die Linie. Wieder nur wenige Minuten später brachte die nächste Standardsituation, erneut von Luca Karbaum getreten, neue Hoffnung. Kapitän Tim Felber stieg am höchsten und köpfte den Ball ins lange Eck – der Ausgleich. Doch damit nicht genug. Emotional gepusht durch die zwei frühen Tore, eroberte der SVN die Feldüberlegenheit. Die Urbas-Elf spielte sich in einen Rausch, warf sich in jeden Zweikampf und verlagerte das Spielgeschehen zunehmend in die gegnerische Hälfte. Von der Dominanz des FC Metternich II der Anfangsminuten war keine Spur mehr zu erkennen. In der 66. Minute setzte Robin Meyer zum Solo an, verlagerte das Spielgeschehen mit seinem Pass auf Fabian Klöckner auf die linke Seite, dessen präziser Querpass der soeben erst eingewechselte spielende Co-Trainer Marcel Smock zum 3:4 über die Linie drückte. Zehn Minuten später der nächste Streich: Wieder eine Standardsituation für den SVN, diesmal eine andere Variante aber dasselbe Ergebnis: Diesmal wurde die Ecke kurz ausgeführt, bei der präzischen und schnittgien Flanke von Robin Meyer lief Fabian Klöckner ein und bugsierte den Ball schulbuchmäßig per Kopf über den Innenpfosten zum 3:5. Neben „Hamza“ Chaudry, der bereits für Stefan Zimmermann den Platz betreten hatte, wirkten in der Schlussphase nun auch Brian Ezeliora und Yassin Hajjaj für Robin Meyer und Oliver Keßelheim mit. Der Gastgeber verkürzte, seinerseits nach einem Standard und einer zu kurzen Rückgabe, nach rund 80 Minuten auf 4:5. So wurden die letzten Minuten inklusive Nachspielzeit nochmal spannend und hektisch, doch der SVN schaffe es mit gemeinsamen Kräften und viel Intensität den Gastgeber vom eigenen Tor fernzuhalten, sodass das Team nach der abwechslungsreichen und unterhaltsamen Partie schlussendlich den Einzug in das Viertelfinale bejubeln durfte.
Hohe Laufbereitschaft, Moral, Wille, Teamgeist – Qualitäten, die Trainer Julian Urbas in der gesamten Breite des Kaders fest verankert hat. So kann es gerne weitergehen. Zum Abschluss der englischen Woche trifft der SVN am Sonntag auf heimischer Südspitze auf den SV Reinhardts Elf. Das Team um Goalgetter Enrico Köppen galt vor der Saison als Aufstiegsfavorit, musste zuletzt aber auch einige – zum Teil herbe – Niederlagen einstecken. Erneut wird die Mannschaft um Kapitän Tim Felber alles geben und wird versuchen die Punkte auf der Insel zu behalten. Der SVN freut sich über zahlreiche Zuschauer!
Julian Urbas zum Spiel: „Die erste Halbzeit war, dass muss man ehrlich sagen, eine absolute Katastrophe. Unabhängig davon, dass wir rotiert und einigen Jungs eine Pause gegönnt haben, war das größte Manko die fehlende Kommunikation und ein ganz schwaches Stellungsspiel, das uns die drei Gegentore gekostet hat. Zum Glück haben die Jungs in der zweiten Halbzeit wieder Mut gefasst und sich nicht nur zurückgekämpft, sondern zwischenzeitlich die 3:4-Führung schulbuchmäßig herausgespielt. Besonders freut es mich, dass wir endlich mal wieder etwas aus unseren Standards gemacht haben. Ingesamt ist es beeindruckend, welche Entwicklung die Mannschaft genommen hat. Letzte Saison hätten wir so ein Spiel nach den ersten 15 Minuten wahrscheinlich hochverdient mit 5:0 verloren. Wir sind nun eine Runde weiter im Pokal, aber die absolute Priorität liegt jetzt auf Sonntag. Ein Sieg gegen die Reinhardts Elf und wir schwimmen weiter oben mit.“
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