Coach Julian Urbas konnte auf einen vollen Kader zurückgreifen und entschied sich für die folgende Formation: Vor Schlussmann Tom Strick begannen Kapitän Tim Felber, Luca Karbaum und Yannik Rendgen in der Dreierkette. Spielertrainer Julian Urbas und Fabian Klöckner spielten in der Mittelfeldzentrale und wurden von den Schienenspielern Luca Mohr und Steffen Gallus flankiert. Vorne drin setzte man mit German Ochs, Muhammad Chaudry und Robin Meyer auf viel Tempo.
Auf dem nassen und durch die ständigen Niederschläge recht schnellen Kunstrasenplatz in Spay zeigten die Insulaner von Beginn an die reifere Spielanlage. Auch wenn in der Anfangsphase noch nicht die ganz großen Torchancen dabei waren, ließ die Urbas-Elf den Ball gut in den eigenen Reihen zirkulieren und damit den Gegner laufen. Nach rund einer Viertelstunde gab es einen Eckball, den die Blauweißen handlungsschnell kurz ausführten. Luca Karbaum flankte scharf vor das Tor, wo sich Kopfballungeheuer Tim Felber durchsetzte und zum 0:1 einköpfte. Der SVN blieb am Drücker und hätte kurz darauf auf 0:2 erhöhen können, der spielfreudige „Hamza“ Chaudry scheiterte aber mit seinem Lupfer am gegnerischen Schlussmann und auch German Ochs konnte den Nachschuss nicht im Tor unterbringen. Auf der Gegenseite meldete sich nun auch die SG Spay/Rhens im Spielgeschehen an: Nach einem vermeidbaren Ballverlust im Aufbauspiel schaltete das Heimteam schnell, spielte seinen Stürmer frei, der im Sechzehner zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter konnte Tom Strick jedoch entschärfen und hielt den hart geschossenen, aber recht unplatzierten Versuch sogar fest. Der SVN zeigte sich unbeeindruckt und suchte weiterhin mit viel Ballbesitz den Weg nach vorne. Chaudry spielte Ochs frei, dessen wuchtiger Abschluss in letzter Sekunde zum Eckball geblockt wurde. Im direkten Anschluss zeigten die Insulaner erneut ihre Stärke beim ruhenden Ball: Luca Mohr brachte das Spielgerät millimetergenau auf den Kopf des Youngsters Fabian Klöckner, der sich die Chance nicht entgehen ließ und sein bereits drittes Saisontor erzielte. Der Zwei-Tore-Vorsprung hielt allerdings nur kurz, denn nur einmal zeigte sich der SVN in der Defensive zu nachlässig, verpasste es mehrfach den Ball entscheidend zu klären, sodass Tim Aschenbrenner von den Kombinierten auf 1:2 verkürzen konnte. Die Blues schüttelten sich einmal kurz und spielten die nächste Tormöglichkeit heraus: Nach einem starken Solo von German Ochs fand Steffen Gallus Robin Meyer im Rückraum, der den Abschluss aber leider verzog. Da auf der Gegenseite Tim Felber mit einer beherzten Grätsche vor dem heraneilenden Stürmer rettete, blieb es zur Halbzeitpause bei der knappen, aber verdienten, 1:2 Führung. Sekundenbruchteile nach dem Pausenpfiff wurde der ballführende Spielertrainer Julian Urbas noch von seinem Gegenspieler im Rücken getroffen und konnte verletzungsbedingt im zweiten Spielabschnitt leider nicht mehr mitwirken. Für ihn betrat Rene Fuhr das Spielfeld. Die Verletzungssorgen wären nach Wiederanpfiff fast noch größer geworden als Luca Karbaum nach einem Schlag auf den Fuß liegen blieb, doch der „Alphalöwe“ biss auf die Zähne und half weiterhin dabei seine Abwehr stabil zu halten. Nach rund einer Stunde dann die Vorentscheidung zugunsten der Insulaner. Mit einem Doppelschlag erhöhten die Blauweißen auf 1:4. Zunächst pflückte „Hamza“ Chaudry einen langen Ball gekonnt herunter, setzte sich gleich gegen mehrere Gegenspieler durch und passte zu German Ochs. Dieser steckte direkt auf Steffen Gallus durch, der vor dem Tor eiskalt blieb und gekonnt in die lange Ecke zum 1:3 einschoss. Wenige Sekunden nach dem Anstoß ergatterte Luca Mohr das Kunstleder auf der rechten Außenbahn und flankte scharf direkt vor das Tor, wo am langen Pfosten der kurz zuvor eingewechselte Colin Wiemer frei zum Abschluss kam und das Ergebnis in die Höhe schraubte. Zwei richtig stark herausgespielte Tore des SVN – Fußballherz, was willst du mehr? Danach zeigte sich der SVN aber plötzlich weniger präsent in den Zweikämpfen, während die SG Spay auf dem Spielfeld nun mehr und mehr den Ton angab. Zunächst hatte das Heimteam die große Möglichkeit zu verkürzen, Tom Strick machte sich aber breit und hielt stark. Im Anschluss plätscherte das Spiel, nachdem den mitgereisten Niederwerther Fans in den ersten gut 60 Minuten viel geboten wurde, bei nun deutlich mehr Ballbesitz für die Kombinierten vor sich hin. Julian Urbas brachte Melvin Wheaton, Leon Hause und Brian Ezeliora, die dabei halfen den Sieg über die Zeit zu bringen. In den Schlussminuten bot sich für das Heimteam nochmal die Möglichkeit Ergebniskosmetik zu betreiben, doch der Pfosten rettete für den SVN.
Julian Urbas: „Ich bin mit dem Ergebnis natürlich zufrieden: Sechs Spiele in Folge ungeschlagen und endlich auch wieder ein Sieg. Das tut richtig gut! In der ersten Halbzeit fand ich uns in den ersten 30 Minuten sehr dominant und selbstbewusst: Wir hatten alles unter Kontrolle. Mit dem Elfmeter, den wir letztlich durch einen Fehler im Aufbauspiel selbst provozieren kam allerdings ein kleiner Knick ins Spiel. Auch wenn Tom den Strafstoß überragend hält, war die SG Spay/Rhens auf einmal besser im Spiel und hatte sich den Anschlusstreffer auch verdient. In der zweiten Halbzeit machen wir die Tore zum richtigen Zeitpunkt, und zudem auch stark herausgespielt. Was mich allerdings stört, ist, dass wir danach aufgehört haben Fußball zu spielen. Die SG hatte ab diesem Moment mehr Spielanteile. Auch wenn wir bis auf einen Pfostenschuss nichts zugelassen haben, müssen wir das am Ende souveräner herunterspielen.“
Mit den sechs ungeschlagenen Partien in Folge ist die Elf um Kapitän Tim Felber bestens für das Derby gerüstet. Zu ungewohnter Tages- und Uhrzeit (nämlich am Vorabend des Tages zur Deutschen Einheit), am Donnerstagabend, den 02. Oktober um 19:30 Uhr möchten die Blues im Nachbarschaftsduell auf der heimischen Südspitze ein weiteres Erfolgserlebnis einfahren und den Lokalrivalen in der Tabelle weiter distanzieren. Doch Vorsicht ist geboten: Die Grün-Weißen erzielten mit dem 2:2 gegen die favorisierte SV Reinhardt’s Elf einen Achtungserfolg und werden ebenso mit breiter Brust ins Duell gehen.
Die Zweite Mannschaft hat nach der Pleite vom Mittwoch bei der SG Augst II (3:1) mit einem 1:1 bei den Sportfreunden aus Höhr-Grenzhausen eine gute Reaktion gezeigt und immerhin einen Teilerfolg erzielt. Lange sah es im Moorsbergstadion nach einem torlosen Unentschieden aus. In der Schlussminute ging das Heimteam in Führung. Die Elf von Spielertrainer Nicolai Rau zeigte Moral, ließ sich nicht unterkriegen und erzielte nach einem Eckball in Person von Robin Mertens in letzter Sekunde doch noch den verdienten Ausgleich.
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