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Erste Mannschaft feiert Derbysieg gegen Vallendar

Hassanin, Meyer und Karbaum treffen beim hochverdienten 3:1-Heimsieg
 
Nach dem ergebnistechnisch gebrauchten Wochenende zuvor auswärts in Urbar (die Erste unterlag mit 1:4, die Reserve gar mit 0:5), war der vergangene Heimspielsonntag Balsam für die blau-weiße Fußballseele. Nachdem die „Zwote“ vormittags mit ihrem 2:1-Erfolg gegen den TV Winningen vorgelegt hatte, schlug die Erste Mannschaft nachmittags den SC Vallendar durch eine klasse Leistung mit 3:1 (2:1) und feierte damit einen verdienten Derbysieg.
 
Aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit von Jupp Ivanovic stand nochmals Interimscoach Matthias Haben an der Werther Seitenlinie. In Abstimmung mit Ivanovic und Routinier Smock schickte er folgende Startelf auf den Rasen: Marvin Rixen begann im Tor, vor ihm agierten Leon Schütte, Marcel Smock, Tim Felber und Luca Mohr in der Viererkette. Auf der Doppelsechs spielten Philipp Spicher sowie Jan-Luca Karbaum und vor ihnen auf der Zehn mit Christoph „Ossi“ Lau der Grandseigneur des SVN. Über die Außen kamen Robin Meyer und Youngster Colin Wiemer, ganz vorne startete Karim Hassanin als Stoßstürmer und Wandspieler. Vor rund 250 Zuschauern war von Anfang an richtig Dampf auf dem Kessel, so wie es sich für ein Lokalderby gehört. Die Blauen fanden sehr gut in die Partie, kamen in den Zweikämpfen sehr präsent und taktisch hervorragend eingestellt daher. Und auch der Umstand, dass mutig nach vorne gespielt wurde, riss die Werther Fankurve geradezu mit. Viele Standardsituationen – insbesondere Eckbälle – und damit die Dauerbesetzung der Vallerer Box waren die Konsequenz. Seine gefährlichste Situation bis dato hatte der SVN dann aber doch aus dem Spiel heraus, als Robin Meyer mit einem tollen Zuspiel bedient wurde und das Leder aus einer sehenswerten Bewegung heraus in die Maschen hämmerte. Doch der junge Schiedsrichter entschied äußerst fragwürdig auf Abseits. Auch in den Folgeminuten blieb der Referee Hauptakteur, pfiff zwei vielversprechende tiefe Pässe hinter die Vallendarer Verteidigung ab, die so deutlich kein Abseits waren, dass man es – bei allem Respekt – hätte von der Niederwerther Kirchturmspitze aus erkennen können. Während dadurch die Emotionen bei den Fans hochkochten, machte es die Werther Elf besser und blieb cool, ließ sich nicht von ihrem Weg abbringen. So fand einer der vielen gefährlichen Eckbälle im Zentrum Hassanin, der sich stark durchsetzte und durch die Beine des Keepers zum 1:0 einnickte (25.). Der SVN zeigte wirklich eine sehr ansprechende Leistung und blieb auch nach dem Führungstreffer dran. Leon Schütte schaltete sich zum wiederholten Male auf links in die Offensive ein, wackelte kurz seinen Gegenspieler aus und fand mit seiner passgenauen Flanke seinen Teamkollegen Meyer, der sich vor seinen Bewacher geschoben hatte und mit einem satten Kopfball zum 2:0 einköpfen konnte (38.). Die Südspitze nun endgültig ein Tollhaus und die Augen schon am glänzen. Alles im Griff? Denkste! Bis hierhin nichts zugelassen, fand das Werther Kollektiv nur ein einziges Mal nicht den konsequenten Zugriff im zentralen Mittelfeld vor dem eigenen Strafraum, wo Bruno Antunes sich aus 18 Metern ein Herz nahm und quasi aus dem Nichts mit einem humorlosen Flachschuss den Anschlusstreffer für seine Farben markierte (41.). Es wurde noch einmal hektisch vor dem Pausenpfiff, weil beide Teams die letzten fünf Minuten im ersten Durchgang wild angingen, es plötzlich große Räume gab. Zum Seitenwechsel blieb es aber bei der sehr verdienten SVN-Führung. Wieder taktisch gut sortiert und bis in die Haarspitzen motiviert kamen die Blues aus der Halbzeit. Mit großer Leidenschaft und einfach gutem Fußball knüpften die Jungs um Kapitän Karbaum an ihre starke Vorstellung aus den ersten 45 Minuten an. Immer wieder wurde der Gegner früh attackiert und somit vom eigenen Tor ferngehalten, bei langen Bällen standen die Innenverteidiger Smock und Felber bombensicher. Coach Haben vollzog nach einer knappen Stunde den ersten Wechsel. Wiemer, der eine super Leistung gezeigt hatte, aber verwarnt war, ging runter und es kam Yannick Rendgen in die Partie. Nur wenige Minuten später ersetzte Chris Müller den ebenfalls starken Spicher im zentralen Mittelfeld. Crunch-Time. Meyer wurde von rechts im Strafraum bedient, drehte sich bereits mit der Ballannahme auf Richtung Elfmeterpunkt und wurde von seinem Gegenspieler bei dieser Einlage klar getroffen und zu Fall gebracht – Strafstoß! Kapitän Karbaum übernahm die Verantwortung, schickte den Keeper ins andere Eck und verwandelte sicher unten links zum 3:1 (66.). In den letzten zwanzig Minuten stellten die Gäste auf Dreierkette um, es ergaben sich nun mehr Räume für Kontersituationen. Mit etwas mehr Glück ausgespielt, hätten diese durchaus noch zu weiteren SVN-Treffern führen können. Auf der Gegenseite verteidigten die Blau-Weißen mit Gift und Galle die Führung, ließen auch bis zum Ende der 90 Minuten weiterhin keine nennenswerte Torchance des SC zu. Und dann war Schluss! Eine fantastische Mannschaftsleistung, ein somit hochverdienter Derbysieg gegen die Jungs vom Mallerer Berg und nicht zuletzt der dritte Heimsieg in Folge bei 10:1 Toren. Die Südspitze wird wieder zur Festung und der SVN ist aufgrund der steigenden Formkurve keine Laufkundschaft mehr.
 
Wer dieses sehenswerte Lokalderby verpasst hat, für den gibt es gute Neuigkeiten: Schon jetzt am Mittwoch (19.10.2022) kommt es im Achtelfinale des Kreispokals zu Teil II zwischen dem SVN und den Grün-Weißen. Erneut treffen die beiden Vereine auf der Insel aufeinander, Anpfiff ist um 19:30 Uhr. Werden die Werther den Festländern ein zweites Mal den Schneid abkaufen können oder wird Vallendar alles für eine Revanche in die Waagschale werfen? Wer zieht ins Pokal-Viertelfinale ein? Kommt auf die Südspitze und verpasst nicht dieses K.O.-Duell unter Flutlicht. Pushed die Mannschaft zum zweiten Derbysieg. Auf geht’s, SVN!