Am gestrigen Donnerstagabend reiste der SVN-Tross zur herrlichen Sportanlage nach Waldesch. Nach dem Weiterkommen in der ersten Runde gegen Germania Arenberg wartete auch im Achtelfinale ein ambitionierter B-Ligist auf die Insulaner. Die Gastgeber versuchte es in der Anfangsphase mit hohem Pressing, die Blues zeigten sich davon aber unbeeindruckt und ließen den Ball gut in den eigenen Reihen zirkulieren. Nach wenigen Minuten wich Sturmtank Leon Hause auf den rechten Flügel aus, bediente mit seiner Flanke den eingelaufenen Collin Wiemer, der mit seiner Direktabnahme aus 10 Metern am Torhüter scheiterte. Den Rebound sicherte sich erneuert Wiemer, wurde aber bei dem Versuch des zweiten Abschlusses unsanft vom Gegenspieler zu Fall gebracht. Während man den Schlag vermutlich noch hinter dem Wildschweingehege des Remsteckens vernommen haben dürfte, blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm; der fällige Elfmeter blieb aus. Mit zunehmender Spieldauer zog sich das Heimteam immer weiter zurück. Der SVN agierte weiterhin mit viel Ballbesitz, schaffte es aber kaum den nötigen Druck zu entfalten und sich in das Angriffsdrittel vorzuspielen. Da aber auch die Defensive um Tim Felber, Rene Buchholzer und Luca Karbaum stets Herr der Lage war, endete die erste Halbzeit ohne weitere Highlights torlos und mit einem Torschussverhältnis von 0:1. Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts agierte der SVN im Angriff weitgehend ideenlos und schaffte es nicht, gefährlich vor das Gehäuse des SV Waldesch zu kommen. Die Partie – wahrlich nicht auf allerhöchstem Niveau – plätscherte vor sich hin, sodass sich die zahlreich angereisten Anhänger der Blues (neben den „Allesfahrern“ unterstützen auch viele Spieler der Reservemannschaften lautstark das Flaggschiff des SVN) an diversen Königsbacher Stubbis, die für einen Preis von lediglich 1,50 € angeboten wurden, erfreuten. Vielen Dank an den gastgebenden SV Waldesch an dieser Stelle! Zurück zum Spiel: Rene Buchholzer schied verletzungsbedingt aus, Samuel Dubale kam für ihn in die Partie. Außerdem standen mittlerweile Robin Meyer, Steffen Gallus und Mundhar Al Siyabi für Stefan Zimmermann, Collin Wiemer und Chris Müller auf dem Platz. In der Schlussphase dezimierte sich der Gastgeber überflüssigerweise nach einer Tätlichkeit selbst. Die Urbas-Elf wollte in Überzahl die Entscheidung in der regulären Spielzeit herbeiführen und drückte nun auf das Gaspedal. Immer wieder behauptete der bockstarke Leon Hause den Ball in letzter Reihe, doch richtig gute Torchancen wollten noch nicht herausspringen. Bis zur 87. Minute: Der eingewechselte Mundhar Al Siyabi bediente mustergültig Yannik Rendgen, der anschließend frei vor dem Torhüter auftauchte, aber an der Rettungstat des Schlussmanns scheiterte. Somit ging es also in die Verlängerung, in der Waldesch nach einem überflüssigen Foul einen Freistoß aus dem Halbfeld zugesprochen bekam. Die Hereingabe landete bei den Hausherren, der eingelaufene Silas Schmalz beförderte das Spielgerät letztlich über die Linie. Das 1:0 für den SVW mit ihrem ersten gefährlichen Angriff! Der SVN wirkte geschockt. Auch in Überzahl und trotz Rückstand klemmte der Vorwärtsgang. Erst kurz vor dem erneuten Seitenwechsel wurde es im Strafraum der Gastgeber erneut gefährlich, als eine mustergültige Flanke von Tobias Dott Leon Hause erreichte, der Letztgenannte den Kopfball aber nicht entscheidend platzieren konnte und seinen Meister im Torhüter des SVW fand. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung drückte der SVN nun mit aller Macht auf den Ausgleich. Man schnürte den Hausherren regelrecht in der gegnerischen Hälfte ein, erkämpfte sich viele Standardsituationen. Doch die Zeit lief den Insulanern langsam davon. Nochmals ein langer Diagonalball von Kapitän Luca Karbaum in den Strafraum. Ein Verteidiger der Koblenzer nahm bei der Abwehr den abgestreckten Arm zur Hilfe, nun gab es den fälligen Elfmeter. Luca Karbaum nahm sich der Sache an und verwandelte zum 1:1. Die Blues wollten jetzt mehr, doch ein weiterer Treffer sollte nicht gelingen, sodass die Lotterie – das Elfmeterschießen – zur Entscheidungsfindung herhalten musste. Nach jeweils drei Schüssen lag Waldesch noch in Front, danach verzog der Schütze des Heimteams bei seinem Versuch aber deutlich, sodass Tim Felber ausgleichen konnte. Anschließend wurde Tom Strick zum Helden, hielt den fünften Versuch und brachte sein Team damit auf die Gewinnerstraße. Yannik Rendgen ließ sich die Chance nicht nehmen, verwandelte und sicherte dem SVN damit das Weiterkommen. Endlich wieder ein positives Resultat, endlich wieder strahlende Gesichter. Hoffentlich gibt der Sieg dem Team Kraft, sodass das wichtige Spiel am Sonntag ebenfalls erfolgreich bestreitet werden kann. Wichtig dafür ist aber nicht nur eine gute und geschlossene Mannschaftsleistung, auch die Energie und die positive Unterstützung von den vielen SVN Zuschauer kann dem Team – wie gestern gesehen – helfen. Also alle Mann am Sonntag nach Nörtershausen, um auch im Ligabetrieb in die Erfolgsspur zurückzukehren. Come on, SVN!
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