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Bittere Niederlage gegen FC Horchheim zum Rückrundenauftakt

Als Schiedsrichter Leng die Partie am Sonntagnachmittag abpfiff, gab es lange Gesichter und betretene Mienen auf der Südspitze. Der SVN hatte zum Rückrundenauftakt gegen den FC Horchheim mit 3:4 verloren. Statt einer Revanche für die Niederlage zu Saisonbeginn, startete die Erste Mannschaft nun auch suboptimal in die zweite Halbserie.

Coach Julian Urbas: „Ich kann nicht sagen warum, aber wir tun uns gegen Horchheim einfach immer wieder unfassbar schwer. Schon im Hinspiel war das so. Jetzt haben wir die Bestätigung auch im Rückspiel bekommen. In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Auf einem schwer zu bespielenden Platz wollten wir eigentlich, gerade mit zwei großen Anspielstationen im Sturm, gezielt tiefe Bälle suchen, diese festmachen und dann über den nachrückenden Achter oder die Außen ins Offensivspiel kommen. Das ist uns in der ersten Halbzeit zu keiner Zeit gelungen, weshalb wir das System anschließend umgestellt haben. Das hat sich offensiv auch direkt positiv bemerkbar gemacht. Allerdings muss man sagen, dass wir alle vier Gegentore quasi selbst produziert haben. Das macht die Niederlage enorm ärgerlich und besonders bitter. So haben wir die Tabelle zum Jahresabschluss selbst noch einmal spannend gemacht. Jetzt gilt es, das Ganze in Metternich wieder auszugleichen. Dass wir es können, haben wir ja bereits im Pokal gezeigt.“

Doch der Reihe nach: Urbas entschied sich für die folgende erste Elf: Tom Strick begann wie gewohnt im Tor. In der Abwehrreihe verteidigten dieses Mal Kapitän Tim Felber, Tobias Dott und Yannik Rendgen. Das Mittelfeldzentrum um Luca Karbaum, Rene Fuhr und Muhammad Chaudry wurde von den Schienenspielern German Ochs und Colin Wiemer flankiert. Im Angriff agierten Leon Hause und Julian Urbas.

Auf schmierigem Untergrund entwickelte sich eine zerfahrene Partie, die von vielen Zweikämpfen geprägt war. Beide Mannschaften taten sich schwer ein gepflegtes Passspiel aufzuziehen. Während der SVN in Person von Muhammad Chaudry mit der ersten Chance per Fernschuss nur die Latte traf, zeigte sich der Gast effizienter: Nach vermeidbarem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung konnte Tom Strick einen Versuch des FCH noch abwehren, Seifert hatte aber keine Probleme den Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Fortan zeigten sich die Gäste etwas galliger und erhöhten folglich auf 0:2. Wieder fand Horchheim auf der rechten Seite ihren Kapitän Seifert, der den angebotenen Raum zu nutzen wusste und per Flachschuss erhöhte. Also waren mal wieder die Comeback-Qualitäten des SVN gefragt. Und tatsächlich: Nur drei Minuten nach dem Gegentreffer kam ein langer Ball von Rendgen über Umwege zu Rene Ochs, der per Dropkick verkürzte und die Blues mit dem 1:2 noch vor dem Seitenwechsel in Schlagdistanz hielt.

Die Ansprache und die taktische Umstellung von Urbas schienen gefruchtet zu haben, denn die Insulaner kamen deutlich verbessert aus den Katakomben. Fünf Minuten nach Wideranpfiff gab es einen Freistoß für den SVN aus dem Halbfeld. Karbaum brachte das Kunstleder gefährlich vor das Tor, sodass ein Abwehrspieler des FCH gezwungen war seinen eigenen Keeper zu testen. Dieser konnte den Ball nur nach vorne abprallen lassen, sodass der torgefährliche Tim Felber den Ausgleich markierte. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Zwar fand das Spiel nun vermehrt in der gegnerischen Hälfte statt, Horchheim blieb aber stets gefährlich und kam ebenfalls zu Möglichkeiten. Bei der wohl größten Chance für das Auswärtsteam retteten binnen Sekunden zunächst Latte, dann Strick aus kürzester Distanz per Fußabwehr und anschließend Ochs auf der Linie. So ging es mit dem 2:2 in die Crunch-Time. Eine völlig harmlose Situation unterschätzte die Hintermannschaft des SVN, sodass ein Stürmer der Horchheimer den Ball erobern und anschließend vor dem Tor nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Der fällige Elfmeter wurde sicher verwandelt. Die Blues kämpften nun gegen die drohende Niederlage, spielten regelrechtes Powerplay und kamen im Minutentakt zu gefährlichen Torabschlüssen. Fünf Minuten vor dem Ende brachte der eingewechselte Robin Meyer einen Eckball scharf vor das Tor. Yannik Rendgen stand richtig und erzielte den umjubelten Ausgleich. Plötzlich schien nicht nur der eine Punkt realistisch, sondern vielleicht lag ja sogar der Sieg im Bereich des Möglichen? Doch Horchheim holte den SVN schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Gegen die aufgerückte Hintermannschaft setzte sich der Gast auf der linken Außenbahn zu einfach durch. Nach einem Pass in die Mitte stand Olav Zimmermann völlig frei vor dem Tor, ließ sich die Chance nicht nehmen und markierte damit den Lucky-Punch für sein Team. So bitter wie vermeidbar!

Mit einem Sieg hätte sich die Mannschaft um Kapitän Tim Felber für die weitgehend gute Hinserie belohnen und bereits zum Jahreswechsel den Klassenerhalt frühzeitig so gut wie eintüten können. Durch die Niederlage gegen die im Tabellenkeller stehenden Horchheimer und die Ergebnisse der Konkurrenz ist der Vorsprung auf die Abstiegszone auf sechs Punkte zusammengeschrumpft. Immer noch – vor allem im Vergleich zu den letzten Jahren – eine komfortable Ausgangssituation, dennoch sollte im letzten Spiel im Jahr 2025, am Freitagabend um 20:00 Uhr in Metternich, nochmal Zählbares eingefahren werden. Dass dies möglich ist, hat das Team bereits im Pokal unter Beweis gestellt. Glück auf!