Nach dem furiosen Kreispokalsieg in der vergangenen Saison, hatte es die A-Jugend der JSG Arzheim/Niederwerth auch in dieser Saison wieder geschafft, sich durch diverse Flutlicht-Krimis bis ins Pokalfinale vorzuarbeiten, welches am vergangenen Freitag am „Flürchen“ in Höhr-Grenzhausen stattfinden sollte. Bis in die Haarspitzen motiviert gingen die Jungs um Trainerduo Felix Hause und Jan Bähner ins Rennen, um dem favorisierten FC Cosmos Koblenz die Stirn bieten zu können. Nach einer ordentlichen Saison stand für die Werther/Arzheimer Jungs ein 4. Tabellenplatz zu Buche, wobei man mit 47 Toren in 12 Spielen die beste Offensive der gesamten Liga stellte. In den direkten Duellen gegen Finalgegner Cosmos Koblenz kam es zu einer knappen 4:5 Niederlage im nervenaufreibenden Hinspiel und einem 2:2 im nicht weniger emotionalen Rückspiel. Es war also alles angerichtet für einen – auch wegen der vorherrschenden Temperaturen – heißen Tanz im Pokalfinale, wobei viele Arzheimer und Niederwerther Zuschauer für eine erstklassige Pokalkulisse sorgten. Im letzten gemeinsamen Auftritt wollte die Hause/Bähner-Elf also noch einmal alles auf dem Platz lassen, um sich nach 2 A-Jugendjahren zum zweiten Mal zum Kreispokalsieger zu krönen. Im Tor begann Tim Klöckner, der im Verbund mit der vor ihm spielenden Viererkette – bestehend aus Christian Samtleben, Luis Simon, Fabian Klöckner und Simon Mayer – den Grundstein für eine geordnete Defensive legen sollte. Die Doppel-6 bildeten Matti Weiss und Paul Volk, die die pfeilschnellen Außenbahnspieler Ben Seibel und Mustafa Malikzada so oft wie nur möglich in Szene setzen sollten. Kapitän Daniel Markowski nahm den Platz als 10er ein, direkt hinter der einzigen Sturmspitze Nuno Parschau. Nachdem sich die Werther/Arzheimer Jungs vor dem Spiel noch einmal emotional einschworen, merkte man gleich von Beginn an, dass unsere JSG das wachere und bissigere Team war. Keine 2 Minuten waren gespielt, als Matti Weiss den Ball auf Höhe der Mittellinie bekam. Mit einer famosen Körpertäuschung gewann er den nötigen Platz, um den am Sechzehner einlaufenden Nuno Parschau mit einem Traumpass in Szene zu setzen. Parschau ließ sich nicht zweimal bitten und netzte eiskalt zur viel umjubelten Führung für die blau-weißen Farben ein. Der Jubelschrei war noch nicht ganz abgeklungen, als die JSG nur wenige Minuten später einen vielversprechenden Freistoß aus dem rechten Halbfeld zugesprochen bekam. Nuno Parschau zog den Ball derart scharf vor das Tor, dass der gegnerische Torwart ihn nur unzureichend nach oben abwehren konnte. Fabian Klöckner stand dabei goldrichtig und nickte zum 2:0 ein. Doch damit nicht genug! Weitere 5 Minuten später wiederholte sich das Spektakel! Wieder Freistoß durch Nuno Parschau, wieder eine unzureichende Abwehr des Cosmos-Keepers und wieder stand Fabian Klöckner goldrichtig! 3:0 nach 12 Minuten, wer hätte damit gerechnet? Die Coaches feuerten die Jungs an, unbedingt weiter Gas zu geben und sich nicht darauf auszuruhen. Egal ob Edeltechniker Paul Volk oder „Holzhacker“ Simon Mayer, alle warfen sich aufopferungsvoll in jeden Zweikampf für das Wappen auf der Brust. Nach wenig Chancen auf beiden Seiten war es in der 34. Spielminute erneut ein Standard, der für ordentlich Furore sorgte. Standardspezialist Nuno Parschau servierte einen Eckball mustergültig auf den frei einlaufenden Fabian Klöckner, der akrobatisch per Seitfallzieher zum 4:0 traf. Die Trainer Hause/Bähner hätten sich bei diesem Manöver vermutlich alle Krähten gebrochen. Schon vor der Halbzeit kamen Marek Volk und „Dachlatt‘“ Paul Klöckner in die Partie, die sich nahtlos in den überragenden Auftritt der Mannschaft einreihten und mit viel Herzblut kämpften. Mit dem Spielstand von 4:0 ging es dann auch in die Halbzeit. Während bei Cosmos bereits die Köpfe nach unten gingen, merkte man den Mentalitätsmonstern aus Niederwerth und Arzheim zu jeder Zeit an, dass man den Vorsprung mit aller Macht verteidigen will. Wer jedoch nun mit einem Aufbäumen vom FC Comos gerechnet hat, wurde eines Besseren belehrt: Denn weiter am Drücker blieben nur die Jungs in blau und weiß. Keine 2 Minuten waren im Durchgang 2 auf der Uhr und schon klingelte es wieder im Cosmos-Gehäuse. Nach einem Ball-Gestocher im Cosmos-Sechzehner behauptete sich Fabian Klöckner und legte quer auf den freistehenden Luis Simon, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 5:0 einschob. Der Stadionsprecher moderierte noch diesen Treffer ab, als die JSG nur wenige Momente später einen weiteren Eckball zugesprochen bekam: Nuno Parschau servierte butterweich – auf wen wohl? Richtig, Innenverteidiger Fabian Klöckner – der völlig blank stand und per Kopf zum 6:0 in der 48. Spielminute einnickte. Und weiterhin rollte ein Angriff nach dem anderen auf die Cosmonauten zu: In Minute 54 setzte sich der pfeilschnelle Mustafa Malikzada über außen durch und brachte den Ball derart scharf herein, dass die Cosmos-Defensive den Ball ins eigene Tor bugsierte. 7:0 im Kreispokalfinale nach 54 Minuten (!), viele rieben sich die Augen. Danach plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin. Mit Ben Stühn und Niklas Mazarin kamen nun auf JSG-Seite zwei weitere Jungs in die Partie, die sich ihre Spielminuten ebenfalls redlich verdient hatten und tolle Aktionen zeigten. Den Schlusspunkt unter diese grandiose Vorstellung konnte aber nur ein Spieler setzen: „Man of the match“ Fabian Klöckner. Nachdem der Innenverteidiger(!) in diesem Spiel bereits 4 Treffer erzielt hatte, eroberte er sich in der 76. Spielminute an der Mittellinie den Ball, umkurvte die Cosmos-Defensive wie Slalomstangen und schoss mit seinem 5. Treffer an diesem Tag zum 8:0 Endstand ein. Wahnsinn!
Als Schiedrichter Richard Kochanetzki dann wenig später abpfiff, konnten es die Jungs vom Werth und aus Arzheim kaum glauben. 8:0 Sieg im Kreispokalfinale!! Unter dem riesigen Applaus der zahlreichen blau/weißen und schwarz/gelben Zuseher ließen sich die Jungs gebührend feiern. Bei der Siegerehrung war es dann soweit: Kapitän Daniel Markowski hielt den Kreispokal in seinen Händen und der Jubel war im gesamten Kannenbäckerland zu hören. Ausgelassen feierte die Hause/Bähner-Elf bis spät in die Nacht zu den bekannten Insel-Klängen der Partyband S.A.L.T. auf der Vallendarer Kirmes. Eine Trainerfrau lud die nimmersatten A-Jugendlichen im Anschluss todesmutig zum „Eierbacken“ ein, weshalb auf den Hühnerhöfen der Region inzwischen bereits Mehrarbeit für sämtlichen Legehennen angeordnet wurde.
Damit endet die Jugendspielgemeinschaft Niederwerth/Arzheim und auch die gemeinsame 2-jährige Amtszeit des Trainerduos Felix Hause/Jan Bähner. Mit 2 Kreispokalsiegen in Folge konnten die vielen Nachwuchsspieler aus Niederwerth und Arzheim (Anmerkung der Trainer: Die „goode Junge“) ihre eigene Geschichte schreiben. Diesen großartigen Talenten gehört die Zukunft des SV Niederwerth und des FC Arzheim. Beide Vereine können mehr als stolz auf ihre Eigengewächse sein!
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